BER: Flughäfen mit größerem Minus


Flughafen Berlin Brandenburg

Wegen steigender Finanzierungskosten und ausbleibenden Einnahmen sind die drei Flughäfen in Berlin tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Im Vergleich zum Vorjahr lag das Minus in 2012 deutlich mehr als doppelt so hoch.

Der Flughafenchef Hartmut Mehdorn, der Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg (FBB), hatte angemerkt, dass weiterhin ein finanziell erfolgreicher Flughafen das Ziel sei. Um dies zu erreichen, müsse man aber das Geschäftskonzept überarbeiten. Bisher würde es wohl keinen Überblick zu noch anstehenden Kosten und möglichen weiteren Krediten geben.

Für das laufende Jahr seien die Ausgaben gedeckt, heißt es. Ebenfalls sehe man für das kommende Jahr keine größeren Probleme. Dem Aufsichtsrat der FBB wolle man im September 2013 einen neuen Zeitplan vorlegen, was die Eröffnung des BER-Flughafens betrifft. Als Ziel gelte die vorzeitige Inbetriebnahme des Nordpiers. Dieser sei für "Billigflieger" reserviert.

Der Chef der Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg (FBB) hatte Gespräche mit den Fluggesellschaften Norwegian, Condor und Easyjet bestätigt. Für das Vorjahr (2011) wies die Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg ein Minus von 74 Millionen Euro aus. Im vergangenen Jahr (2012) stieg das Minus auf 185 Millionen Euro.

Gründe wären demnach weniger Einnahmen an den Flughäfen Schönefeld und Tegel, was den Non-Aviation-Bereich betraf. Außerdem fließen keine Einnahmen aus Vermietungen von Restaurant- und Geschäftsflächen im neuen BER-Hauptstadtflughafen. Hier stiegen die finanziellen Belastungen an. Für die Fertigstellung und Betrieb müssen weitere Kredite aufgenommen werden. Wegen erwarteter Schadenersatzansprüche mussten entsprechende Rückstellungen aufgestockt werden.

Medienberichten zufolge wurde vor wenigen Tagen dem Mehdorn-Vorgänger Rainer Schwarz die fristlose Kündigung ausgesprochen. Dies aus nicht näher genannten "wichtigen Gründen". Die Person Schwarz war im Januar dieses Jahres wegen "Irritationen" im Zusammenhang mit dem BER-Flughafen beurlaubt worden.

Zuletzt wurde für den Flughafen BER eine wichtige Flugzeug-Startroute über den Berliner Müggelsee gerichtlich bestätigt. Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg (OVG) hatte eine Klage von Anwohnern und Naturschutzverbänden zurückgewiesen. Eine Klage vor dem Europäischen Gerichtshof in der Sache wird geprüft. Vor dem Hintergrund der Flugroutenplanung beim BER-Flughafen hatte kürzlich die EU-Kommission ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland eingeleitet. Man vermutet von deren Seite Verstöße gegen Umweltregeln.

  
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