Atlantik Pazifik Kanal: Parlament von Nicaragua stimmt dafür


Nicaragua

Mit einem Kanal zwischen Atlantik und Pazifik wolle nun Nicaragua dem Panamakanal Konkurrenz machen. Das Parlament des Landes hatte vor wenigen Tagen den Bau des Kanals genehmigt. Eine erst kürzlich gegründete Firma in HongKong solle mit dem Projekt betraut werden. Diese soll den Kanal auch kommerziell betreiben dürfen.

Derzeit geht man von Kosten für den Bau des Kanals von 40 Mrd. US-Dollar aus. Das Parlament des zentralamerikanischen Landes hatte beschlossen, dass der Regierung erlaubt sei, mit dem Unternehmen HK Nicaragua Canal Development Investment (HKND Group) einen Konzessionsvertrag zu schließen.

Das Unternehmen des chinesischen Anwalts Wang Jing solle Medienberichten zufolge durch den Vertrag mit weitreichenden Rechten ausgestattet werden. Demnach soll das gegründete Unternehmen in HongKong für den Verlauf, die Entwicklung, die Projektplanung, die Finanzierung, den Bau, den Besitz, die Ausbeutung, den Unterhalt und die Verwaltung zuständig sein.

Hinzu kämen etwa auch die Errichtung von Seehäfen, eines Flughafens, einer Ölpipeline und einer Eisenbahnstrecke. Das Megaprojekt des Präsidenten und früheren Guerillakommandeurs Daniel Ortega (FSLN - politisch links orientierte Partei in Nicaragua) gilt als umstritten. Außerdem soll das Frontunternehmen auch eigenmächtig über die Enteignung von Ländereien entscheiden dürfen.

Ebenfalls dürfe die HK Nicaragua Canal Development Investment (HKDN) völlig autonom die Tarife für die Nutzung des Wasserweges festlegen. Der Vertrag selbst soll eine Laufzeit von 50 Jahren haben. Danach könne er um weitere 50 Jahre verlängert werden. Schon im kommenden Jahr könnte aus aktueller Sicht heraus der Bau des Kanals starten, verlautbarte Ortega.

Die Telekommunikationsfirma Xinwei von Wang Jing hatte im vergangenen Jahr schon eine Mobilfunkkonzession für Nicaragua erworben. Die benannte HKND Group soll 49 Prozent der Aktien halten, der Staat Nicaragua halte offiziell 51 Prozent. Der Oppositionsführer Eduardo Montealegre erklärte: Wir schenken unser „gesamtes“ Territorium einer ausländischen Firma, die es verkaufen oder in Stücken verpachten kann.

  
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