Tschechien

Medienberichten zufolge hatte eine Sondereinheit zur Bekämpfung der OK (organisierten Kriminalität) die tschechische Regierungszentrale in Prag durchsucht. Demnach wurden Vertraute und Parteifreunde von Ministerpräsident Necas festgenommen, darunter befindet sich auch seine Kabinettschefin.
In einem kurzen Statement gab der tschechische Ministerpräsident Petr Necas zu verstehen: "Ich bin persönlich fest davon überzeugt, dass weder ich noch meine Mitarbeiter irgendetwas Unehrliches gemacht haben. Ich sehe deshalb keinen Grund für meinen Rücktritt oder das Ende dieser Regierung".
Er habe keine Informationen dazu, dass durch seine Mitarbeiter Straftaten begangen wurden. Ebenfalls betonte er, dass er trotz der Festnahme weiterhin volles Vertrauen zu seiner Kabinettschefin Jana Nagyova hätte. Von der Justiz verlangte er so schnell wie mögliche die Gründe dafür zu nennen, was es mit der umfangreichen Aktion auf sich hat.
Die Hintergründe des Einsatzes der Sondereinheit zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität (UOOZ) blieben zuletzt offiziell noch eher im Dunkeln. Ein Sprecher sagte laut Medienberichten lediglich: "Wir haben eine sehr umfangreiche Ermittlungsaktion gestartet, an der wir monatelang gearbeitet haben. Einige Personen wurden festgenommen, auch aus dem Regierungsamt und dem Verteidigungsministerium".
In tschechischen Medien hieß es, dass "bis zu" 30 hochrangige Personen festgenommen wurden. Darunter auch ein ehemaliger Agrarminister und der frühere Chef des Militärgeheimdienstes. Das Verteidigungsministerium und die Prager Stadtverwaltung hatten jeweils Polizeieinsätze in ihren Büros bestätigen können.
Weiterführendes dazu:
Razzien erschüttern Tschechien (ORF; Österreich)
Razzia bei Regierung in Prag (Frankfurter Rundschau)
Bürochefin von Premier Necas verhaftet (AT; News)
