Weltbank: Prognose über globales Wachstum korrigiert


Weltbank

Seitens der Weltbank sieht man für das globale Wirtschaftswachstum erneut eine leichtere Entwicklung im laufenden Jahr. Nun geht man von 2,2 Prozent Wachstum aus. Anfang des Jahres hatte man die "Vorhersage" bereits von 3,0 auf 2,4 Prozent abgesenkt. Zu dieser Entwicklung tragen die Rezession in Europa oder auch konjunkturelle Abkühlungen in den Schwellenländern bei.

Die Schwellenländer wie China, Brasilien, Indien und Russland könnten nicht mehr so stark zum globalen Wachstum beitragen, wie vor der Krise. Die Weltwirtschaft dürfte nach derzeitiger Einschätzung nicht mehr anfällig für Schwankungen sein, wachse dafür aber auch weniger stark.

Für das kommende Jahr 2014 erwartet man derzeit ein globales Wachstum von drei Prozent und für 2015 von 3,3 Prozent. Insgesamt sei die aktuelle Lage aber stabiler als "unmittelbar" nach der Finanzkrise von 2008, erklärte man.

Für China senkte die Weltbank ihre Wachstumsprognose um 0,7 Prozentpunkte auf 7,7 Prozent ab. In Indien erwartet man derzeit ein Wachstum von 5,7 Prozent und in Brasilien von 3,9 Prozent. Die Industriestaaten "mit einem hohen" Einkommen erreichen in diesem Jahr ein Wachstum von 1,2 Prozent. In 2014 soll sich das Wachstum auf zwei Prozent beschleunigen können.

Für die USA sieht man ein Wachstum von zwei Prozent und für den Euro-Raum eine Schrumpfung von 0,6 Prozent. Die Weltbank sieht fürs kommende Jahr im Euro-Raum ein mögliches Wachstum von 0,9 Prozent. Dass in den Industriestaaten eine größere Krise provoziert werden könnte, sieht man nicht. Die Wahrscheinlichkeit dafür hätte abgenommen.

Die Weltbank machte auf ein neues Risiko für die Entwicklungsländer aufmerksam und nannte hier einen weiteren Rückgang der Rohstoffpreise. So würde der Fall der Metallpreise um zwanzig Prozent das Wachstum von Exporteuren in Afrika südlich der Sahara um 0,7 Prozentpunkte verringern, heißt es. Auf der anderen Seite würden entsprechend aber Metallimporteure davon profitieren können.

Im April hatte der deutsche Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) bei der Frühjahrstagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank vor überzogenen Wachstumserwartungen an Europa gewarnt. Demnach werde die EU "nicht der große Wachstumstreiber" für die Weltwirtschaft sein. Seitens der IWF-Chefin Christine Lagarde sah man allerdings gerade "Europa" in der Pflicht.

Im Vorfeld hatte der Weltbank-Chef Jim Yong bezgl. der Armut in der Welt das anberaumte Ziel benannt, dass man diese (Armut) bis 2030 "überwinden wolle". Der Anteil der Menschen an der Weltbevölkerung, der weniger als 1,25 US-Dollar am Tag zum Leben hätte, wolle man von zuletzt etwa 21 Prozent auf unter drei Prozent in 2030 "bringen". Die "Früchte des Wachstums" müsste "gerechter verteilt werden", hieß es.

  
Bücherindex Bild Link

Weitere Inhalte