Glyphosat

Einer durchgeführten Untersuchung zufolge, ist das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat möglicherweise weiter verbreitet als bisher bekannt war und das nicht nur in der Umwelt, sondern auch im Körper von Menschen. Laut Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hätte man in Untersuchungen feststellen müssen, dass sieben von zehn Personen aus Großstädten Glyphosat im Urin hatten.
Zusammen mit dem Dachverband "Friends of the Earth" hatte der BUND Urinproben von insgesamt 182 Stadtbewohnern aus 18 europäischen Ländern auf Glyphosat hin untersucht. Laut deren Ergebnis wurde man teils in hoher Anzahl fündig. Die untersuchten Personen hätten selbst kein Glyphosat in irgendwelchen Lebenslagen eingesetzt. Demnach müssten die Belastungen aus Quellen stammen, die der "Einzelne nicht zu verantworten hat", heißt es.
Jürgen Stellpflug von der Zeitschrift Ökotest gab zu verstehen: "Wir haben Mehl, Haferflocken und Backwaren auf Glyphosat untersuchen lassen und wurden in 14 von 20 Proben fündig". Demnach waren acht der zehn unter die Lupe genommenen Brötchen belastet. Dies würde zeigen, dass Glyphosat auch Backtemperaturen überstehen kann und nachfolgend in den menschlichen Körper gelangt.
Den Untersuchungsergebnissen zufolge, enthielten die von 80 der insgesamt 182 Stadtbewohnern genommenen Urinproben das Unkrautgift. Die höchste Belastung hatte man in Malta feststellen müssen. Dort hätten 90 Prozent der untersuchten Personen das Mittel im Urin gehabt. In Bulgarien und Mazedonien konnte man das Herbizid in zehn Prozent der Proben feststellen. Sieben von zehn Großstädtern in Deutschland hätten das Herbizid im Urin.
Einer Studie der Universität Leipzig zufolge, konnte man ebenfalls Glyphosat im Urin von Menschen, Nutztieren und wild lebenden Tieren nachweisen, gab im vergangenen Jahr Monika Krüger gegenüber der der Süddeutschen Zeitung zu verstehen. Sie sagte ebenfalls, dass "Glyphosat höchstwahrscheinlich mit der Nahrung aufgenommen und dann über die Niere ausgeschieden wird". (mehr hier)
Neben der Umweltschutzorganisation Global 2000 bzw. der europäische Dachverband "Friends of the Earth" halten andere Nicht-Regierungsorganisationen (NGOs) die möglichen Gesundheitsgefahren von Glyphosat für nicht ausreichend erforscht. Rund 6.000 Tonnen Glyphosat würden jährlich in Deutschland eingesetzt, sagt Hubert Weiger, der Vorsitzende des BUND. "Eine der Hauptursachen ist natürlich die Intensivierung der Landwirtschaft", merkte er laut "DeutschlandRadio" an. (mehr hier)
Im Oktober vergangenen Jahres hieß es laut dem Verbrauchermagazin "Öko-Test", man hätte in Linsen Spuren von Pflanzengift gefunden. In der damaligen Ausgabe schrieb man, dass bei acht von 13 konventionellen Linsen-Marken das auch unter dem Namen Roundup bekannte Unkrautvernichtungsmittel nachgewiesen worden sei. Neun der untersuchten Bio-Linsen-Produkte waren frei von Glyphosat. (mehr hier)
Anmerkung: Bei "Global 2000" handelt es sich um eine österreichische Umweltschutzorganisation. Sie ist Mitglied im weltweiten Umweltschutznetzwerk Friends of the Earth. Aus Deutschland ist hier der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) vertreten. Bei "Glyphosat" handelt es sich um eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Phosphonate (Salze und organische Verbindungen der Phosphonsäure - "wasserlöslicher, kristalliner Feststoff").
