(C) slowafternoon, 2005, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC-SA 2.0)

Im letzten Jahr (2012) haben Ladendiebstähle in Deutschland laut einer aktuellen Studie einen wirtschaftlichen Schaden von 3,8 Milliarden Euro angerichtet. Etwa die Hälfte des festgestellten Schadens, rund 1,9 Milliarden Euro, fiel auf das Konto von Kunden selbst, heißt es nach einer Untersuchung des Kölner Handelsforschungsinstituts EHI.
Etwa 800 Millionen Euro Warenverlust gab es durch "Entwendungen" von Mitarbeitern, also um die 21 Prozent der in dieser Studie bezifferten Gesamtsumme. Die verbleibende Summe kam demnach durch Servicekräfte oder auch Lieferanten und eine schlechte Organisation der Unternehmen zustande.
Rein theoretisch und rechnerisch gesehen hat damit im vergangenen Jahr jeder deutsche Haushalt Waren im Wert von knapp 50 Euro im Einzelhandel mitgehen lassen. Mit Blick auf die Supermärkte standen speziell auch kleine und teure Produkte im Spektrum der Langfinger, darunter etwa Tabak wie auch Spirituosen.
Doch auch Rasierklingen, Parfüm oder Kosmetika schienen im Auswahlkriterium der "Klauer" zu stehen. In den Bekleidungsgeschäften hatten die Langfinger besonders Markenartikel im Visier, darunter auch Accessoires wie Sonnenbrillen und Tücher. Im Bereich Elektronik ließ man Videospiele, Smartphones oder Speicherkarten mitgehen.
Neben dem Schaden von 3,8 Milliarden Euro (Warenverlust) hatte der deutsche Handel im vergangenen Jahr rund 1,2 Milliarden Euro zur Vorbeugung von "Langfingereien" und die allgemeine Sicherheit ausgegeben. Die gesamte Summe von rund fünf Milliarden Euro bedeutet dabei, dass jeder Kunde über den Kaufpreisaufschlag durchschnittlich gesehen mit einem Prozent am Schaden durch Ladendiebstähle beteiligt war. An dieser Untersuchung hatten sich 86 Unternehmen mit über 17.000 Filialen und einem Gesamtumsatz von 68,4 Milliarden Euro beteiligt.
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2011
Die im vergangenen Jahr veröffentlichte Studie (für das Jahr 2011) zeigte einen ähnlichen Wert auf. Hier betrugen die Kosten durch Ladendiebstähle rund 3,8 Milliarden Euro, wobei die Hälfte des Schadens mit rund 1,9 Milliarden Euro auf das Konto von Kunden ging. Ebenfalls wurden Warenverluste im Wert von 800 Millionen Euro Mitarbeitern angelastet. Zudem hatte in 2011 rein rechnerisch betrachtet jeder Haushalt in Deutschland Waren im Wert von knapp 50 Euro im Einzelhandel mitgehen lassen.
Auf den Lebensmittel-Einzelhandel übertragen bedeutete dies, dass jeder 200. Einkaufswagen ohne Bezahlung Richtung Ausgang geschoben wurde. Etwa 70 Prozent der Verluste waren hier an der Kasse und im Verkaufsraum selbst entstanden. Im Segment der Markenartikel wurden Jeans, Jacken, allgemeine Accessoires oder Dessous geklaut. Smartphones, CDs und DVDs, Videospiele, Druckerpatronen und Speicherkarten sackte man sich im Elektronikbereich ein.
Auch im vergangenen Jahr hatte das Handelsforschungsunternehmen EHI laut Medienberichten mitgeteilt, dass zu den 3,8 Milliarden Euro an Warenverlust für 2011 rund 1,2 Milliarden Euro zur Vorbeugung von Diebstählen und Sicherheit hinzukamen. Die Ausgaben für Sicherheit flossen speziell in Überwachungstechnik (Kameras) und die Warensicherung, als auch in Schulungsmaßnahmen zur Steigerung der Aufmerksamkeit von Mitarbeitern. Damals befragte man 91 Unternehmen mit über 14.000 Filialen und 63 Milliarden Euro Jahresumsatz.
Täglich verschwinden Waren im Wert von über 6 Mio. Euro
2010
Laut der Studie von 2011 (bezogen auf das Jahr 2010) entstand ein Schaden von 3,7 Milliarden Euro. Hier wurden 1,9 Milliarden Euro durch Ladendiebe verursacht und 800 Millionen Euro durch Diebstähle unter den eigenen Mitarbeitern. Im Vergleich zum Vorjahr sanken die Verluste damals um 4,8 Prozent, was die Unternehmen unter anderem auch auf die Schulungen der Mitarbeiter und verbesserte Sicherheitstechnik zurückführten.
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