Continental sieht nicht genutzte Kapazitäten in China


Continental AG

Gegenüber dem Handelsblatt hatte der baldige China-Vorstand von Continental zuletzt skeptisch auf den Automarkt in der Volksrepublik geblickt. Laut Ralf Cramer (ab 1. August 2013 Continental-Unternehmensleitung mit Sitz in Shanghai) bereite ihm Sorge, dass es anwachsende Überkapazitäten der Autohersteller in China gibt. Er sieht nicht genutzte Kapazitäten in einer Größenordnung von 30 bis 40 Prozent.

Dies betreffe speziell das Marktsegment unterhalb von 6.000 Euro. Dort würden sich bisher vor allem Hersteller aus China bewegen, aber auch der deutsche Autobauer Volkswagen würde dort mit Hochdruck an einem "Billigauto" arbeiten. Aus aktueller Sicht heraus könnte sich bis 2015 die Zahl der neuen Automobilfabriken in China von heute mehr als 120 auf 142 erhöhen schreibt Handelsblatt unter Berufung auf Branchenkenner.

Ab September soll Ralf Cramer dem Bericht zufolge der erste China-Chef des Konzerns mit Sitz in Hannover werden. Der chinesische Markt sei für den drittgrößten Autozulieferer der Welt und führenden Reifenhersteller in Europa von immenser Bedeutung, heißt es.

Dies auch deshalb, um so die eigenen Wachstumsziele trotz der weiterhin anhaltenden Krise in der Heimatregion zu erreichen. In den kommenden Jahren soll der "Asien-Anteil" am Gesamtumsatz von zuletzt fast 33 Mrd. Euro von 18 Prozent auf 30 Prozent weiter ansteigen, heißt es laut Vorgabe von Konzernchef Elmar Degenhart.

Im vergangenen Jahr konnte man einen Umsatz von etwa 2,7 Milliarden Euro in China erwirtschaften. In Asien insgesamt waren es rund sechs Milliarden Euro. Mitte vergangenen Jahres hatte der Autobauer Volkswagen mit Jochem Heizmann einen eigenen China-Vorstand ernannt.

Seitens der Konkurrenz war Daimler im Dezember vergangenen Jahres mit Hubertus Troska nachgezogen. Damit die Pläne von Continental für Asien auch aufgehen können, wolle man die in den vergangenen Jahren eher "wild gewachsene" Geschäftsstruktur neu ordnen.

Dazu gab der designierte China-Chef Ralf Cramer zu verstehen: "Wir werden systematisch prüfen, was Continental selbst macht und was wir besser mit Partnern tun können, um in einer gesunden und erfolgreichen Balance zu bleiben". Das Unternehmen betreibt in der Volksrepublik derzeit 19 Produktionsstätten und neun Forschungs- und Entwicklungszentren.

Cramer selbst verfügt über langjährige Erfahrungen was Fernost angeht. Auf Dauer wolle man auch erreichen, dass mehr als acht von zehn der Applikationsentwicklungen vor Ort entstehen. China sehe man als große Chance für das gesamte Leistungsspektrum an. Der Continental-Vorstandsvorsitzende Elmar Degenhart glaubt: "Bis 2020 wird in China der weltweit größte Markt für Premium-Fahrzeuge entstehen".

  
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