Bank of Japan: Geldpolitik unverändert


(C) Fg2, 2005, (Bank of Japan), Bild: Wikipedia (PD; WK)

Die japanische Notenbank (BOJ) hatte nun auf weitere Schritte zur Beruhigung der Anleihenmärkte verzichtet, was nachfolgend zu Kursverlusten führte. Manche Investoren nahmen diesen Schritt mit Enttäuschung wahr. Laut dem Notenbankchef Haruhiko Kuroda hätten sich die Schwankungen an den Anleihemärkten gelegt.

Aktuell sieht die japanische Notenbank einen Erholungskurs und setzt entsprechend auf eine Beruhigung der Märkte. Kuroda erklärte, dass sich zum vorherrschenden Trend in der Güterwirtschaft spiegelbildlich auch die Finanzmärkte nach und nach stabilisieren könnten.

Durch verschiedene Maßnahmen war die japanische Volkswirtschaft im ersten Quartal 2013 mit einem Prozent (aufs Jahr hochgerechnet um 4,1 Prozent) so schnell wie kein anderes Industrieland gewachsen. Zuvor litt die drittgrößte Volkswirtschaft jahrelang an einer "chronischen Wachstumsschwäche". Derzeit steckt sie immer noch in einer Deflationsphase.

Unter Shinzo Abe hatte sich die Bank von Japan (BOJ) dem Kampf gegen die Deflation verschrieben. Innerhalb von zwei Jahren wolle man umgerechnet mehr als eine Billion Euro in die Wirtschaft pumpen. Dies speziell auch über den Ankauf von Staatsanleihen, Immobilienfonds oder börsengehandelter Indexfonds.

Verschiedene Kritiker hatten diesem gefahrenen Kurs entgegen gehalten, dass Japan mit seiner Geldschwemme den Außenwert der Landeswährung drücken will und sich somit Wettbewerbsvorteile verschafft. Der deutsche Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) sieht den gefahrenen Kurs gar als abschreckend an.

Die Möglichkeiten der Bank of Japan sind jedoch noch nicht komplett ausgeschöpft. Man hätte unter anderem beschließen können, die Laufzeiten von bestimmten für Banken günstiger Refinanzierungsgeschäfte zu verlängern. Dies könnte laut Experten den Druck von den Banken nehmen, Anleihen zu verkaufen, um so ihre eigene Bilanz zu bereinigen.

Im Vorfeld hatten einige Notenbanker diese Möglichkeit angesprochen. Nach der jüngsten Entscheidung kam man wohl aber zu dem Schluss, seitens der BOJ, dass in den Anleihe-Renditen noch kein Risiko zu sehen ist. Ebenfalls hatten die Währungshüter erklärt, dass die Zentralbank mit der Auszahlung erster Raten aus einem im Oktober aufgelegten Kreditprogramm begonnen hat. Damit sollen große wie auch regionale Banken die Summe von 3,15 Billionen Yen zum festen Zins von 0,1 Prozent erhalten.

Der japanische Regierungschef Shinzo Abe erklärte vor geraumer Zeit, er wolle Japan mit einer Mischung aus Konjunkturpaketen, der eingeleiteten aggressiven Lockerung der Geldpolitik sowie Strukturreformen wieder auf die Beine bringen.

  
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