Iran: Aref zieht Kandidatur zurück


(C) Hamed Saber, 2009, Bild: flickr (CC BY 2.0)

Kurz vor der Präsidentschaftswahl im Iran hat nun Mohammed Resa Aref auf seiner offiziellen Webseite bekanntgegeben, dass er seine Kandidatur zurückgezogen hat. Er folge mit diesem Schritt einer Aufforderung des ehemaligen Präsidenten Mohammed Chatami, hieß es.

Chatami hätte ihm erklärt, dass die Aufrechterhaltung seiner Kandidatur nicht im Sinne der Reformbewegung sei. Deshalb beschloss Aref sich aus dem Rennen der Präsidentschaftswahl zurückzuziehen. Zuvor hatte es bereits vermehrt Forderungen danach gegeben, dass Aref zugunsten des moderaten Bewerbers Hassan Ruhani auf eine Kandidatur verzichten solle.

Nun sei Ruhani der Kandidat des Reformlagers, gab der Konsultativrat nach dem Verzicht Arefs zu verstehen. Mit der Kandidatur Ruhanis wolle man die Kräfte bündeln. Der sog. Konsultativrat vereint Moderate und Reformer. Ruhani habe die volle Unterstützung von Chatami und vom Ex-Präsidenten Akbar Haschemi Rafsandschani.

Er soll nun für die Bildung einer überparteilichen Regierung der nationalen Einheit eintreten, heißt es. Am kommenden Freitag findet im Iran die erste Runde im Präsidentschaftswahlkampf statt. Der aktuell im Amt befindliche Präsident Mahmud Ahmadinedschad kann nach zwei vierjährigen Amtszeiten nicht noch einmal antreten.

Ex-Staatschef Akbar Haschemi Rafsandschani schaffte es zuvor nicht auf die Liste der Bewerber. Nach dem Verzicht von Mohammed Resa Aref gibt es nun noch sechs Kandidaten für das Präsidentenamt, die meisten von ihnen Konservative.

Im Mai hatte der sog. "Wächterrat" die Kandidatenliste für die Präsidentenwahl bekanntgegeben. Man wählte nur acht Kandidaten von den 686 Bewerbern aus. Wie bei den vorherigen Wahlen wurden alle Frauen, welche sich für das Amt bewarben, ausgeschlossen. Der "Wächterrat" ist nicht vom Volk legitimiert, weshalb seine Entscheidungen öfters kritisiert werden.

Neben dem ehemaligen iranischen Außenminister Ali Akbar Velayati und Teherans Bürgermeister Mohammed Bagher Ghalibaf, sind bei der Wahl des Nachfolgers von Mahmud Ahmadinedschad weitere Kandidaten im Rennen. Unter ihnen werden dem bisherigen Atom-Chefunterhändler Said Dschalili und dem Reformer Hassan Rowhani gute Chancen eingeräumt.

Der zurückgetretene Aref ist u.a. auch Wissenschaftler an der Sharif-Universität für Technologie in Teheran. Er hatte seinen Abschluss in Elektrotechnik an der Universität von Teheran gemacht und studierte von 1975 bis 1980 an der Stanford University (USA; Kalifornien). 2001 bis 2005 war Aref erster Vizepräsident des Iran unter dem Präsidenten Mohammed Chatami.

Mohammad Chatami war 5. Staatspräsident des Iran. Sein Nachfolger ist Mahmud Ahmadinedschad. Er studierte Theologie in Qom und Philosophie in Isfahan. Ab 1978 war er Direktor des Islamischen Zentrums Hamburg.

Haschemi Rafsandschani ist ein iranischer Geistlicher und ehemaliger Staatspräsident. Eine erneute Kandidatur Rafsandschanis bei den Iranischen Präsidentschaftswahlen 2013 lehnte der Wächterrat (besteht aus zwölf Mitgliedern) ab. Er war Schüler von Ajatollah Ruhollah Chomeini (spirituelle Führer der Islamischen Revolution in Iran).

  
Bücherindex Bild Link

Weitere Inhalte