EU: Verschärfte Regeln bei Milch und Babynahrung


(C) Rock Cohen, 2008, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY 2.0)

In der EU werden die Vorschriften zur Kennzeichnung und ebenfalls zum Inhalt von Lebensmitteln für Menschen mit gesundheitlichen Problemen wie Allergien oder für Babys verschärft. Das EU-Parlament hatte eine Verordnung zur Thematik unter Dach und Fach gebracht.

Dabei handelt es sich Medienberichten zufolge um einen Kompromiss. Dieser war zuvor von den EU-Staaten ausgehandelt worden. Die Neuregelung zur Kennzeichnung und zum Inhalt von Lebensmitteln kann binnen weniger Wochen in Kraft treten. Für bereits produzierte Lebensmittel würde es eine Übergangsregelung geben.

Künftig sei es untersagt, eine sogenannte idealisierende Werbung für etwa Milchpulver zu machen. Dies könnte etwa "niedliche Babyfotos" betreffen. Mit dem Vorstoß soll auch verhindert werden, dass Mütter aufs Stillen verzichten. Durch entsprechende "idealisierende" Werbung für z.B. Milchpulver könnten sie zum Kauf von Muttermilchersatz animiert werden.

Zu dieser EU-Verordnung würde eine Positivliste von Zutaten gehören, welche dieser in Nahrungsmitteln für Babys bis zu einem Jahr zugelassen wären. Auf ein "Mindestmaß" wolle man Pestizide reduzieren, heißt es. Die von den Grünen eingebrachte Forderung, dass giftige Pestizide ganz verbannt werden sollten, fand Medienberichten zufolge weder im Rat noch im Europaparlament eine Mehrheit.

Ebenfalls soll künftig die "Definition" von Diätnahrung geregelt sein. Darunter sollen etwa nur noch Nahrungsmittel fallen, welche eine "extrem" kalorienarme Ernährung ermöglichen. Diese könnten durch Ärzte an krankhaft übergewichtige Patienten "verschrieben" werden. Auf der anderen Seite dürften etwa Müsliriegel oder entsprechende Drinks zum Abnehmen nicht mehr als "Diät" beworben werden.

Auch solle die EU-Kommission die sog. "Wachstumsmilch" näher unter die Lupe nehmen. Hier sei wohl gemeint, dass Milchprodukte damit beworben werden könnten, dass Kinder dadurch angeblich besser wachsen oder „stärkere“ Knochen bekämen. Die EU-Behörde in Brüssel muss dazu einen Bericht über die Ernährungsbedürfnisse von Kleinkindern vorlegen. Grundsätzlich soll in diesem Punkt mit der Verordnung erreicht werden, dass sich Eltern bei der Ernährung der Kinder nicht zu sehr durch Werbung beeinflussen lassen.

Seitens der Ko-Vorsitzenden der Grünen, Rebecca Harms, hieß es, dass eine Reihe von Milchprodukten keinen positiven Einfluss auf die Gesundheit von Kleinkindern hätte und sogar schädlich sein könnte. Nun wolle man dieses Problem mit den Milchprodukten endlich in Angriff nehmen und entsprechende Regulierungen vollziehen. Die neuen Regeln sollen laut "dpa" ab September in Kraft treten können.

  
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