Xbox One: Kein Internet? Dann bitte Filme gucken!


Xbox One

Vor dem Start der Branchenmesse E3 hatte der US-amerikanische Konzern Microsoft Details zur Online-Pflicht seiner neuen Konsole "Xbox One" preisgegeben. Demnach benötigt die Konsole alle 24 Stunden einen Internet-Zugang. Nur somit könne das Spielen möglich sein. Ist dies nicht gegeben, kann die "One" nur als DVD-Player genutzt werden, heißt laut "PresseText".

Durch diesen Onlinezwang scheint die Xbox One wohl nicht unbedingt etwas für jeden zu sein. Nimmt man seine Konsole etwa mit in den Urlaub, ins Ferienhaus oder Hotel, und es gibt kein Internetanschluss, wird es wohl nix, mit dem Gezocke.

Ed Barton, Director für Digital Media Strategies bei Strategy Analytics, erklärte dazu: "Es gibt Länder [auf der Welt], wo die Breitband-Penetration geringer ist als in den USA oder Westeuropa, und Teile des Marktes in diesen Regionen wird die Xbox One nicht ansprechen, aber das nimmt man sichtlich in Kauf".

In Deutschland oder auch anderen Ländern könnte es in bestimmten Regionen/Haushalten ebenfalls zu Problemen kommen. Auch gibt es nähere Informationen dazu, wie man Spiele mit anderen Personen teilen kann, was speziell wohl auch mit Bezug zum Gebrauchtmarkt interessant sein dürfte.

Das "Geschenk" an Freunde wird wohl nur möglich sein, wenn der Publisher des jew. Titels dies auch erlaubt. Der Analyst Ed Barton gab zu verstehen, dass dies die Natur von Games und "Disk-Besitz" verändern wird. "Angesichts der Bedeutung des Gebrauchtmarkts und der Flexibilität, die eine Spiele-Disk derzeit bietet, hat das Hardcore-Gamer beunruhigt".

Die Konsole soll jedoch keinen dauerhaften Onlinezwang haben. Man muss also wohl nicht permanent "On Air" sein. Wer nun aber in einer "Berghütte" Urlaub macht, dort zwar Strom vorhanden ist, jedoch kein Internet, wird sicherlich kein Interesse an stressigen Touren haben, alle 24 Stunden hin und her ins Tal zu jumpen, um schnell mal mit der Box online zu gehen, um danach weiterzocken zu können.

Offline-Gaming soll auf der "Xbox One" für 24 Stunden möglich sein. Nach Ende dieser Frist kann man also nur noch Filme auf Blu-ray oder DVD gucken oder per LIVE-TV seine Langeweile vertreiben. Laut Barton scheint ein "Offlinegehen" nicht wirklich Teil der Xbox-One-Pläne zu sein.

Nach eigenen Angaben von Microsoft wolle man mit der neuen Konsole Fernsehen, Internet und Videospiele in einem einzigen Gerät bündeln. Die "One" stehe für eine neue Generation "im Wohnzimmer". Ebenfalls sei mit der Konsole Videotelefonie machbar, über den Onlinedienst Skype. Auch lasse sie sich über Sprachbefehle und mit Bewegungen steuern.

Zudem sollen mit der "One" nach eigenen Angaben des Herstellers "neue Maßstäbe" des Spielens, der Unterhaltung und beim "intelligenten Fernsehen" gesetzt werden. Die Konsole soll Ende des Jahres (2013) auf den Markt kommen. Microsoft zufolge wird die neue Xbox "noch realitätsnähere virtuelle Welten" schaffen. Ziel sei der Sprung über die "Grenzen des Mediums".

Gegenüber "Spiegel" hatte der deutsche Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar kürzlich benannt, dass die "One" ein Überwachungsgerät sei. "Unter der Überschrift Spielgerät drückt Microsoft ein Überwachungsgerät in den Markt", gab er zu verstehen. Ebenfalls wies Schaar darauf hin, dass die neue Xbox "alle möglichen persönlichen Informationen" registriert. Dazu würden demnach unter anderem Reaktionsgeschwindigkeiten, Lernfähigkeit und emotionale Zustände zählen.

Diese Informationen werden auf externe Server geleitet, verarbeitet und "möglicherweise" an Dritte weitergegeben. Der Benutzer könne nicht beeinflussen, ob seine Daten jemals gelöscht werden. (mehr hier)

  
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