IWF

Im Streit um einen weiteren Schuldenschnitt für Griechenland, hat die IWF-Chefin Christine Lagarde nun den Druck auf die Länder der Euro-Zone verstärkt. Noch in diesem Jahr solle ein weiterer Schuldenerlass auf den Weg gebracht werden. Anders würde sich die Finanzierungslücke in der Höhe von 4,6 Milliarden Euro für 2014 nicht schließen lassen.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) darf sich demnach nur dann weiter an dem Rettungsprogramm beteiligen, wenn die Finanzierung für die kommenden zwölf Monate gesichert ist. Der Deutsche Bundestag müsse spätestens im Dezember dieses Jahres darüber entscheiden, ob ein weiterer Schuldenerlass umgesetzt wird.
Davon betroffen wäre laut einem Spiegel-Bericht vor allem die deutsche Förderbank KfW, welche etwa 15 Milliarden Euro an bilateralen Krediten gewährt hat. Ebenso komme der deutsche Anteil an den Hilfen des Euro-Rettungsschirms in Höhe von über 35 Milliarden Euro hinzu. Bislang hatte die deutsche Bundesregierung offiziell einen weiteren Schuldenerlass für Griechenland abgelehnt.
Dies möglicherweise auch aus dem Grund, da sie vor der Bundestagswahl im September nicht eingestehen möchte, dass Milliarden an Steuergeldern verloren sind. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hatte erst kürzlich zugeben müssen, dass die Lage in Griechenland jahrelang zu optimistisch eingeschätzt wurde.
Laut Medienberichten hatte der IWF Fehler und "bedeutende Misserfolge" beim ersten Hilfspaket eingeräumt. Seitens der EU-Kommission sprach man von grundlegenden Meinungsverschiedenheiten mit dem IWF. Dessen "Befunde" würden teils "völlig an der Realität vorbeigehen". In einem IWF-Bericht hieß es zur Thematik, dass im Rettungsprogramm allzu optimistische Annahmen zum Schuldenabbau und der Umsetzung von Reformen zugrunde gelegt wurden.
Auch hatte der Internationale Währungsfonds bemängelt, dass der vorherige Schuldenschnitt in Griechenland nicht schon 2010, sondern erst verspätet im Jahr 2012 erfolgte. Laut dem Handelsblatt hieß es kürzlich, dass sich der deutsche Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) vehement gegen einen möglichen weiteren Schuldenschnitt für Griechenland gestellt hat.
