(C) chimber, 2008, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC-SA 2.0)

Laut EU-Kommission solle mit einem Plan umgesetzt werden, dass in der EU künftig nur noch Wasser sparende Armaturen für den Markt zugelassen werden. Es hätte Medienberichten zufolge auch schon eine Befragung unter Herstellern, Wasserversorgern wie auch unter Händlern stattgefunden.
Mit dem EU-Vorstoß sollen Produkte wie Duschköpfe oder auch Wasserhähne unter die Öko-Design-Richtline gestellt werden. Auch das umstrittene Verbot der Glühbirne zur Förderung der "Energiesparlampen" hatte den Weg über die Richtlinie genommen.
Von deutscher Seite her hatten verschiedene Kreise den Vorstoß der EU-Kommission zu Wasser sparenden Armaturen kritisiert. Deutschland sei demnach ein führender Hersteller wie auch Exporteur von Armaturen. Beim täglichen Wasserverbrauch liege Deutschland im EU-Mittelfeld.
Die Bevölkerung in Deutschland würde im Schnitt etwas über 100 Liter Wasser pro Kopf täglich verbrauchen. Im südeuropäischen Italien seien es hingegen mehr als 300 Liter am Tag. Ebenfalls weisen Kritiker der EU-Pläne darauf hin, dass ein verringerter Wasserverbrauch negative Folgen haben könnte. Es müssten etwa Leitungen aus hygienischen Gründen aufwendig gespült werden und Desinfektionsmittel könnten zum Einsatz kommen, heißt es.
Aus dem EU-Parlament gab es durch den Vorsitzenden der CSU-Abgeordneten, Markus Ferber, eher kritische Töne. Laut dem deutschen Magazin "Focus" sagte dieser zu den Bestrebungen der EU-Kommission, dass ein "Durchregieren" der EU bis unter die Dusche nicht ernsthaft die Lösung sein kann, wenn man die Akzeptanz für das "Projekt Europa" erhalten möchte. Die EU mache sich laut Ferber damit keine Freunde. Ebenfalls schob er die Fragestellung hinterher, was wohl noch kommen könnte: Das Verbot von Badewannen?
Im vergangenen Jahr hatte der EU-Kommissar für "Umweltschutz", Janez Potocnik eine Blaupause in der Sache vorgelegt, womit die europäischen Wasservorkommen "geschützt" werden sollen. Darin auch enthalten die Idee, dass man künftig nur noch Wasser sparende Wasserhähne und ähnliche Vorrichtungen in den Handel gelangen lassen sollte.
Im Dezember vergangenen Jahres hatte "Die Welt" bereits über den Vorstoß der EU berichtet. Darin hieß es, dass Verbraucher in der EU sparsamer mit Wasser umgehen müssten. Es sollen nach dem Willen Brüssels künftig nur noch ressourcenschonende Armaturen im Handel zu finden sein. In dem EU-Papier wurde kein Zeitraum zur Einführung der neuen Regelung genannt. Bereits installierte Armaturen sollen wohl nicht per Zwang ausgetauscht werden.
In dem Arbeitsplan hieß es laut "Welt", dass wasserbezogene Produkte wie Wasserhähne und Duschköpfe als eine von sieben Produktgruppen genannt werden, die ressourceneffizient gemacht werden sollen. Bei den anderen Produktgruppen, welche an die "Grüne Gesellschaft" ressourceneffizient angepasst werden müssten, fanden sich unter anderem Fenster, Stromkabel, Server-Computer in Unternehmen und Weinkühlschränke.
Auch benannte man hier, dass man seitens der EU-Kommission die Ökodesign-Richtlinie künftig nicht nur auf stromverbrauchende Produkte beziehen wolle, sondern auch schon auf allgemein gehaltene "Umweltauswirkungen". Der FDP-Europaabgeordnete und Umweltpolitiker Holger Krahmer verlautbarte schon im Dezember vergangenen Jahres: "Die Ökodesign-Richtlinie ist ein Musterstück aus Planwirtschaft und politischem Dirigismus. Mit ihrem Arbeitsplan betreten EU-Beamtem bereits das Badezimmer der Bürger".
Bereits im August 2010 hieß es in Medienberichten, dass sich kommunale Wasserversorger in Deutschland gegen EU-Pläne zur Einführung von Standards für Wasserhähne und Duschköpfe zum Wassersparen wehrten. Derartige Regelungen hätten demnach auch "fatale Folgen für die kommunale Wasserwirtschaft", verlautbarte damals der Hauptgeschäftsführer des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU), Hans-Joachim Reck.
