Bericht: Nord- und Südkorea wollen ranghohe Gespräche führen


(C) Dan, 2009, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC-SA 2.0)

Nord- und Südkorea wollen nun erstmals seit dem Jahr 2007 wieder Gespräche auf Regierungsebene führen. Dies wäre Medienberichten zufolge das Ergebnis aus 18-stündigen Verhandlungen auf Arbeitsebene. Die geplanten Gespräche wolle man schon am Mittwoch und Donnerstag in Seoul aufnehmen.

Dabei soll es auch um die Sonderwirtschaftszone Kaesong gehen. Die auf Arbeitsebene bezogenen Gespräche waren am vergangenen Sonntag aufgenommen worden. Nach einer langen Zusammenkunft einigten sich beide Seiten darauf, nachfolgende Gespräche auf Regierungsebene aufnehmen zu wollen.

Südkorea wollte laut Informationen aus Verhandlungskreisen wohl erst ein Treffen auf Ministerebene festschreiben lassen. Dies lehnte man seitens der Vertreter aus Nordkorea aber ab. Im gefundenen Kompromiss hieß es nun, dass Gespräche auf Regierungsebene stattfinden sollen.

Laut der amtlichen nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA gehe es bei den geplanten Gesprächen speziell auch um die Zukunft der Sonderwirtschaftszone Kaesong. Im April hatte Nordkorea die in seinem Staatsgebiet liegende Sonderwirtschaftszone geschlossen und die etwa 53.000 Personen aus dem Süden ausgewiesen.

In dem Industriekomplex sind seit dem Jahr 2004 mehr als 120 Firmen aus Südkorea angesiedelt. Für Nordkorea stellt der Industriekomplex eine wichtige Devisen-Einnahmequelle dar. Die Wiederaufnahme von Gesprächen kam nun relativ überraschend für die Öffentlichkeit. In den vergangenen Monaten hatte sich der Konflikt auf der koreanischen Halbinsel zugespitzt.

In den vergangenen Tagen hatte sich die Lage zwischen Nord- und Südkorea wieder entspannen können. Eine im März gekappte ständige Telefonverbindung wurde wieder in Betrieb genommen. Bewegung in die Sache kam unmittelbar vor einem Treffen von US-Präsident Barack Hussein Obama mit seinem chinesischen Kollegen Xi Jinping. Bei den Diskussionen der beiden Präsidenten in Kalifornien sollte es auch um das nordkoreanische Atomprogramm gehen.

Ende Mai hatte die amtliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua aus einem Brief des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un an den chinesischen Präsidenten Xi Jinping zitiert, dass Kim dazu bereit sei, "aktiv zu handeln" und "im Dialog Probleme zu lösen". Es solle demnach auch um eine Wiederaufnahme der von China geleiteten Sechs-Parteien-Gespräche gehen, welche sich auf das nordkoreanische Atomwaffenprogramm beziehen. An diesen Gesprächen sollen neben Nord- und Südkorea auch Japan, Russland und die USA beteiligt sein.

  
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