(C) Torben, 2007, Bild: Wikipedia (CC BY-SA 3.0)

Die Deutsche Bundesbank hat ihre bisherige Wachstums-Prognose für das laufende Jahr (2013) von bislang 0,4 Prozent auf 0,3 Prozent leicht absenken müssen. Für 2014 sieht man nun ein mögliches Wachstum von 1,5 Prozent. Im Dezember vergangenen Jahres erwartete man für nächstes Jahr noch 1,9 Prozent.
Die Bundesbank teilte am vergangenen Freitag mit, dass wegen der Schuldenkrise in Europa die Konjunktur belastet werde. Deshalb dürften die Exporte in diesem Jahr schrumpfen. Der Bundesbankpräsident Jens Weidmann gab zu verstehen: "Die gute Arbeitsmarktlage, stärker steigende Löhne und eine nachlassende Teuerung stützen in Deutschland jedoch den privaten Verbrauch".
Man schätzt für die deutsche Schuldenquote in diesem und im nächsten Jahr ein, dass sie kräftig sinken wird. Aus der heutigen Sicht heraus würde für 2013 und 2014 ein deutlicher Rückgang der Schuldenquote zu erwarten sein, hieß es laut dem Bundesbank-Bericht. In den vergangenen Jahren war die Schuldenquote auf zuletzt 81,9 Prozent weiter angewachsen.
Das deutsche Staatsdefizit werde jedoch nach Einschätzung der Notenbank in 2013 wieder "leicht ins Minus" drehen. Der Saldo der öffentlichen Haushalte werde (Konjunkturbereinigt) sich demnach kaum verändern. Derzeit geht man davon aus, dass der deutsche Staatshaushalt in 2014 wieder einen leichten Überschuss aufweisen könnte.
Weiterhin sehe man als größtes Risiko für die öffentlichen Finanzen die Unsicherheiten im Euro-Raum. Man warnte eindringlich vor einem Nachlassen der Reformbemühungen in der Euro-Zone. Laut der letzten Prognose geht man davon aus, dass die Stabilisierung im Euro-Währungsraum nach und nach die Oberhand gewinnen wird. Dafür gebe es "ermutigende Zeichen".
Die Weltwirtschaft werde im Laufe des Jahres 2013 wieder an Fahrt aufnehmen, auch in der Eurozone zeichne sich eine "konjunkturelle Bodenbildung" ab. "Die gute Arbeitsmarktlage, stärker steigende Löhne und eine nachlassende Teuerung in Deutschland" stützten laut Bundesbankpräsident Jens Weidmann den privaten Verbrauch in Deutschland.
Schon im Mai hatte der Bundesbank-Präsident vor nachlassenden Reform- und Sparbemühungen auch in Ländern gewarnt, die unter hoher Jugendarbeitslosigkeit leiden. Gegenüber Zeitungen der WAZ-Mediengruppe sagte er: "Die Jugend-Arbeitslosigkeit in einigen Ländern ist in der Tat dramatisch. Kurzlebige Konjunktur- und Ausgabenprogramme und immer höhere Schulden für nachfolgende Generationen schaffen aber keine nachhaltigen Arbeitsplätze, die dringend benötigt werden".
Ende April berichtete das Handelsblatt, dass die Deutsche Bundesbank die Euro-Rettungspolitik scharf kritisieren würde. Demnach hieß es in einer vertraulichen Stellungnahme für das Bundesverfassungsgericht, dass die Notenbank vor allem mögliche Staatsanleihenkäufe durch die Europäische Zentralbank (EZB) vehement ablehnt. Man hob hervor, dass "gezielt Anleihen schlechterer Bonität" erworben würden, wodurch die Risiken ansteigen.
