(C) Pierre, 2009, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC 2.0)

Mit dem Hochwasser in Deutschland kommen nach und nach die Schäden ans Licht. Nicht nur Häuser wurden teils heftig in Mitleidenschaft gezogen, sondern nach derzeitigen Schätzungen des Bundeslandwirtschaftsministeriums beläuft sich der bundesweite Schaden für Bauern auf rund 172 Millionen Euro.
Dies wären die aktuellen Schätzungen, die Tendenz wäre steigend. Seitens des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) befürchtet man gar einen "Flut-Schaden" für die deutsche Volkswirtschaft in zweistelliger Milliardenhöhe.
Gegenüber der Presse gab ein Sprecher des Landwirtschaftsministeriums in Berlin zu verstehen, dass nach aktuellen Schätzungen rund 335.000 Hektar in ganz Deutschland durch das Hochwasser betroffen sind. In Bayern drohen der Landwirtschaft nach derzeitigem Stand Schäden von mehr als 74 Millionen Euro.
Der Deutsche Bauernverband geht von mehr als 300 Millionen Euro Schaden für deutsche Landwirte aus. Laut deren aktuellen Angaben könnten um die 225.000 Hektar Ackerfläche betroffen sein. Hinzu würden auch noch Verluste von Tieren und Schäden an Gebäuden kommen.
Seitens des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) gab deren Präsident Eric Schweitzer gegenüber der Rheinischen Post an, dass das Ausmaß der volkswirtschaftlichen Schäden in einigen Regionen eher größer sein könnte als nach der damaligen Jahrhundertflut im Jahr 2002. Damals lag der Schaden bei rund elf Milliarden Euro.
Mit Blick auf den Osten Deutschlands hatten sich hier zuletzt Forderungen nach einem Hilfsfonds gemehrt, ähnlich wie ein solcher bereits in 2002 aufgelegt worden war. Der sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) sagte dazu im Bundesrat, dass ein derartiges Instrument die Möglichkeit bieten könnte, flexibel auf die jeweilige Hochwassersituation zu reagieren.
Zudem forderte der Staatsminister Rainer Robra (CDU) aus Sachsen-Anhalt einen sog. "Wiederaufbaupakt". Mit einem entsprechenden Fonds hatten Bund und Länder nach der Flut 2002 Hilfen gegeben. Der Aufbaufonds hatte ein Volumen von etwa 7,1 Milliarden Euro. Seitens der thüringischen Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU) wurde gefordert, Mittel aus dem sog. "EU-Solidaritätsfonds" zu nutzen.
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag-Präsident Eric Schweitzer betonte gegenüber der Rheinischen Post, dass die Lage noch "zu unübersichtlich [sei], um das Ausmaß der Schäden abschließend beziffern zu können". Der Präsident des Bayerischen Bauernverbands, Walter Heidl, erklärte laut dem Sender Phoenix, zu den Folgen des Hochwassers in Bayern, der Schaden und die Ernteausfälle seien "auf ein Jahr sicher nicht aufzuholen".
