(C) Peter Fuchs, 2007, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC-SA 2.0)

Laut französischen Medienberichten hätte China nun im Handelsstreit mit der EU auch deutsche Autobauer ins Visier genommen. Demnach "könnte" Peking Strafzölle gegen "Luxus-Fahrzeuge" aus Europa verhängen, heißt es laut einem Bericht von "Les Echos". Man berief sich auf "europäische Quellen". Seitens der deutschen Automobilindustrie forderte man die Kommission dazu auf, einen Weg des "konstruktiven Dialogs" mit China zu gehen.
Im Handelsstreit zwischen China und der EU ging es zuletzt auch um Solarmodule. Am vergangenen Dienstag hatte die EU-Kommission Schutzzölle auf Importe chinesischer Solarmodule verhängt, wegen Dumping-Vorwürfen. Zuletzt hatte China in dem Handelsstreit mit möglichen Strafzöllen auf europäischen Wein zurückgeschossen, der speziell Frankreichs Winzer treffen könnte.
Dem Medienbericht von Les Echos zufolge wäre beim chinesischen Handelsministerium eine Klage eingegangen, wonach man derartige Strafzölle auf Luxus-Autos aus der EU einführen könnte. Es gehe speziell um Autos mit einem Hubraum von zwei oder mehr Litern. Dies würde laut dem französischen Blatt besonders deutsche Autobauer wie Porsche, Mercedes oder auch BMW treffen.
Seitens des deutschen Verbands der Automobilindustrie (VDA) hatte man Medienberichten zufolge die jahrzehntelange Partnerschaft mit der Branche in China hervorgehoben. "Die Beziehungen haben sich gerade beim Besuch des neuen chinesischen Premierminister Li Keqiang Ende Mai 2013 weiter intensiviert", heißt es. Die aufgekommenen "Unstimmigkeiten" sollten nun am Verhandlungstisch gelöst werden, denn Strafzölle wären eine Sackgasse.
In der Sache mit dem EU-Wein hieß es, dass Peking derartige Schutzzölle in Betracht ziehen könnte, in einem Antidumping- und Antisubventionsverfahren. Die Schutzzölle der EU auf chinesische Solarmodule bezeichnete man seitens Chinas als "unfair". (mehr dazu hier)
Bezüglich der Strafzölle auf die mutmaßlichen Dumping-Solarmodule aus China hatte der EU-Handelskommissar Karel De Gucht mitgeteilt, dass zunächst Zölle von durchschnittlich 11,8 Prozent erhoben werden, für einen Zeitraum von zwei Monaten. In dieser Zeit müssten Verhandlungen geführt werden. Sollte es dabei keine Einigung geben, könnten im August Schutzzölle von im Schnitt 47,8 Prozent anfallen. (mehr hier)
Anfang Juni hatte man im Handelsstreit mit China aus Richtung der Volksrepublik vernehmen können, dass ein Anti-Dumping-Verfahren gegen spezielle Chemie-Importe aus der EU und den USA vollzogen werden soll. Dabei gehe es Medienberichten zufolge um das Lösungsmittel Tetrachlorethen. (mehr hier)
Im März wurde berichtet, dass im schwelenden Handelsstreit durch China Strafzölle auf Importe des wichtigen Kunststoffvorprodukts TDI erhoben werden. Im Streit werfen sich China und die EU gegenseitigen Protektionismus vor und zudem unfaire Preispolitik. Mitte Mai hatte zudem auch das US-Handelsministerium neue Strafzölle gegen die chinesischen Solarmodul-Hersteller verhängt, um so die heimische Industrie zu schützen. (mehr hier)
