Kanada: Vorwurf der Preisabsprachen gegen Mars und Nestle


(C) waferboard, 2011, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY 2.0)

Aus Kanada wirft man dem Lebensmittelkonzern Nestle und dem Schokoladenhersteller Mars illegale Preisabsprachen vor. Seitens der kanadischen Kartellbehörde sprach man von "ungeheuerlichem wettbewerbsfeindlichem Benehmen".

Es sei für Verbraucher Schaden entstanden und das Verhalten würde eine ernste Straftat sein. Man habe bei Ermittlungen Beweisstücke erlangen können, wonach es eine "Verschwörung" gegeben hätte. Es seien die Preise für Schokoladenprodukte festgelegt worden.

In dem gemutmaßten Schokoladenkartell sollen u.a. die in Kanada aktiven Töchter der Lebensmittelkonzerne Nestle und Mars Preisabsprachen getroffen haben. Ebenfalls soll hier die Vertriebsfirme ITWAL mit eingebunden gewesen sein. Nach Angaben der Kartellbehörde wären Marken wie Kit Kat, Twix, Snickers, Bounty und M&Ms betroffen.

Man kündigte in der Sache ein strafrechtliches Verfahren an. Demnach würde es sich um ein Verbrechen im Sinne des Strafrechts in Kanada handeln. Man wolle gegen jede Art von Kartell durchgreifen. Die betroffenen Unternehmen Mars und Nestle hatten angekündigt, sich gegen die Anschuldigungen zur Wehr zu setzen.

Seitens der kanadischen Kartellbehörde bezog man sich auch auf Informationen des Unternehmens Hershey Canada (Die Hershey Company ist einer der weltgrößten Schokoladenhersteller). Dieses hätte wohl eine Beteiligung an den mutmaßlichen Preisabsprachen in einem Fall einräumen müssen. In der Regel wird den Tippgebern in Kartellverfahren Straflosigkeit in Aussicht gestellt.

Die Kartellbehörde gab dazu an, dass die kanadische Hershey-Tochter wohl mit einer "milden Behandlung" rechnen können wird. Die nun vorgebrachten Vorwürfe seien das Ergebnis von fünfjährigen Ermittlungen, heißt es. Der Verdacht würde demnach bis 2007 und davor zurückreichen.

Man nannte durch die kanadische Behörde keine weiteren Einzelheiten in der Sache. Mit einer Strafanzeige, die mit dem Verfahren zusammenhängen würde und bei Gericht (Toronto) einging, gehe es wohl aber um den Zeitraum zwischen 2002 und 2008, heißt es demnach laut Wall-Street-Journal (DE).

Die Kanadier hatten nicht nur gegen die Unternehmen Anklage erhoben, sondern gleichermaßen auch gegen die beiden vormaligen Präsidenten von Nestlé (Canada), Robert Leonidas und Sandra Martinez, sowie den derzeitigen Vorstandschef von Itwal, David Glenn Stevens. Neben einer Busse könnten die drei Angeklagten eine Gefängnisstrafe von bis zu fünf Jahren erhalten.

  
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