(C) Jean-Marc Ayrault, 2012, Bild: Wikipedia (CC BY 2.0)

Wenige Monate nachdem Soldaten im Rahmen des französischen Militäreinsatzes in Mali dorthin entsandt wurden, bekam nun Frankreichs Staatschef Francois Hollande den UNESCO-Friedenspreis verliehen. Ihm hätte man den Preis zugedacht, da Hollande einen "Beitrag zu Frieden und Stabilität in Afrika" geleistet hätte - insbesondere für den militärischen Eingriff in Mali.
Medienberichten zufolge nahmen an der Preisverleihung auch verschiedene westafrikanische Staats- und Regierungschefs teil. Der Staatschef von Mali, Dioncounda Traoré (seit dem 12. April 2012 Staatspräsident von Mali), sprach dem französischen Staatschef seine "Dankbarkeit" aus: "Francois Hollande, niemand verdient diesen Preis mehr als du", sagte er laut AFP.
Nach dem Putsch in Mali im vergangenen Jahr wurde Dioncounda Traoré (Jahrgang 1942) infolge einer Vereinbarung zwischen den Putschisten unter der Führung von Amadou Sanogo und der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS - "Communauté économique des États de l’Afrique de l’Ouest") zum Übergangs-Präsidenten Malis ernannt.
Ende Mai wurde mit einem umfangreichen Programm wie auch ranghohen Gästen der 50. Gründungstag der Afrikanischen Union (AU) gefeiert. Zu den Feierlichkeiten reisten unter anderem Frankreichs Staatschef François Hollande, US-Außenminister John Kerry und UN-Generalsekretär Ban Ki Moon an. Hollande hatte das Jubiläum dazu benutzt, alle afrikanischen Staatschefs für den 6. und 7. Dezember zu einer Sicherheitskonferenz in Paris einzuladen.
Jenes Treffen soll offiziell dem Frieden und der Sicherheit Afrikas gewidmet sein. In Zukunft müssten die Afrikaner selbst für Sicherheit sorgen. Frankreich bleibe aber "immer an ihrer Seite", betonte Hollande. Aus dem Umfeld des französischen Präsidenten verlautete es, dass Frankreich "nicht mehr der Polizist von Afrika" sein möchte.
Der Einsatz in Mali solle laut Hollande solange fortgeführt werden, bis "kein Gebiet mehr von Islamisten" kontrolliert wird. Es wäre die "Pflicht Frankreichs", die "Operation zu Ende zu bringen". Frankreich hatte am 11. Januar eine Militäroffensive in Mali gestartet. Die EU wolle mit Ausbildern für die malischen Streitkräfte einspringen.
Anfang März hatte der ehemalige Staatschef Frankreichs, Nicolas Sarkozy, den Militäreinsatz in Mali kritisiert. "Die Regel lautet: Gehe niemals in ein Land, das keine Regierung hat", hieß es laut dem Magazin "Valeurs actuelles". Ebenfalls wurde Sarkozy dort folgendermaßen zitiert: "Was machen wir da? Außer mit 4000 Mann Putschisten dabei zu helfen zu versuchen, ein Territorium zu kontrollieren, das dreimal so groß ist wie Frankreich?"