Bremspedale: Toyota ruft weltweit mehr als 240.000 Hybrid-Autos zurück


Toyota Motor Corporation

Wegen Bremsproblemen muss Toyota nun erneut Autos in die Werkstätten zurückrufen lassen. Betroffen seien demnach rund 242.000 Hybrid-Fahrzeuge der Modellreihe Prius und der Konzernmarke Lexus. In Deutschland würde der Rückruf Fahrzeughalter von knapp 4400 Prius-Fahrzeugen treffen. Nicht verkauft werden die Lexus-Hybridautos in Deutschland, teilte das Unternehmen mit.

Laut Angaben Toyotas könnte bei den betroffenen Fahrzeugen ein Bauteil im Bremsdruckspeicher ermüden. Unter Umstände könnte dies dazu führen, dass der Autofahrer die Bremspedale weiter durchtritt als vorgesehen sei. Dadurch könnte sich der Bremsweg verlängern.

Die Modelle der Baureihe Prius III wurden zwischen März und Oktober des Jahres 2009 hergestellt. Die Halter von betroffenen Fahrzeugen werden angeschrieben und gebeten, sich mit einem Händler in Verbindung zu setzen. Danach werde das betroffene Bauteil im Fahrzeug überprüft und, sollte dies notwendig sein, ausgetauscht. Der Vorgang würde etwa drei Stunden dauern.

In Europa werden insgesamt rund 30.000 Fahrzeuge zurückgerufen. In Japan selbst, dem Heimatmarkt von Toyota, seien rund 117.000 Fahrzeuge betroffen und in Nordamerika rund 91.000. Weltweit hätte das Unternehmen mehr als 90 Beschwerden von Fahrzeughaltern bekommen. Bislang wären wohl aber noch keine Unfälle durch dieses Bremsproblem aufgetreten. Zu den Kosten dieser erneuten Rückrufaktion machte der japanische Konzern keine Angaben.

In den vergangenen Jahren hatte Toyota weltweit Millionen Fahrzeuge zurückrufen lassen. Trotz diesen Rückrufaktionen hatte sich der japanische Autobauer wieder erholen können - auch wegen der Folgen des verheerenden Erdbebens und des Tsunamis im März 2011.

Anfang Mai 2013 vermeldete man, dass der Gewinn um mehr als das Dreifache zulegen konnte. Unterm Strich verdiente Toyota im Geschäftsjahr 2012/2013 962,1 Milliarden Yen (7,4 Milliarden Euro). Im Jahr zuvor waren es nur 283,5 Milliarden Yen gewesen.

Kürzlich mussten die japanischen Autohersteller Toyota und Honda weltweit knapp drei Millionen Fahrzeuge wegen möglicherweise defekter Airbags zurück in die Werkstätten rufen lassen. Seitens der Konkurrenz musste zudem Nissan mehr als 130.000 Autos zurückrufen lassen.

Im Dezember 2012 hatte Toyota mit einer milliardenschweren Entschädigung einer Sammelklage nach seinen Massenrückrufen vor über drei Jahren ein Ende gesetzt. Man schloss eine außergerichtliche Einigung, wonach 1,1 Milliarden US-Dollar (etwa 823 Millionen Euro) an Entschädigung an US-Fahrer gezahlt werden sollen. Das Gericht in Santa Ana im US-Bundesstaat Kalifornien hatte die Schadenersatzvorschläge von Toyota für rund 16 Millionen Kunden in den USA vorläufig genehmigt.

  
Bücherindex Bild Link

Weitere Inhalte