(C) onnola, 2012, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-SA 2.0)

Die Deutsche Bahn rechnet wegen der Krise in Europa für das laufende Jahr mit einem Rückgang im Güterverkehr. Der Güterbahn-Chef Alexander Hedderich gab zur Sache an, dass man auch in diesem Jahr weiterhin rückläufige Verkehrsmengen in Europa und in Deutschland sehen wird.
Mögliche Verbesserungen wurden aus aktueller Sicht heraus wohl nicht ausgemacht. Die DB Schenker Rail (Führungsgesellschaft für das Geschäftsfeld Schienengüterverkehr der Deutschen Bahn AG) hänge demnach wesentlich stärker an der aktuell rückläufigen Industrieproduktion als am relativ stabilen privaten Konsum.
Die Entwicklung in den Branchen Chemie, Stahl, Auto oder auch Papier bezeichnet man weiterhin als schwach. Man hätte sich bei der Bahn laut Hedderich in diesem Jahr zum Ziel gesetzt, dass man sich trotz des Gegenwindes nicht zurückwerfen lassen wird. Hierbei verwies er auch auf eine stärkere Kostenkontrolle. Verschiedene Medienberichte über eine mögliche Kurzarbeit wies er jedoch zurück.
Erst kürzlich musste die Deutsche Bahn ihre Gewinnprognose zurücknehmen. Die weiterhin vorherrschende Konjunkturschwäche würde in erster Linie den Güterverkehr betreffen. Hiervon seien "die Schiene" als auch die internationale Logistik der Tochter Schenker (international tätiger Logistikdienstleister - 100-prozentige Tochter der DB Mobility Logistics AG) betroffen.
Im vergangenen Jahr hatte die DB Schenker Rail einen kräftigen Rückgang einfahren müssen, wie auch die gesamte Branche. Der Gewinn vor Steuern und Zinsen betrug 87 Millionen Euro. Wenn nun im laufenden Jahr das Ergebnis ebenfalls schwächer ausfällt, dürfte weniger investiert werden, was auch Hedderich so sieht.
Hierzu merkte er ebenfalls an, dass die Leistung in den ersten Monaten zurückgegangen sei, gab jedoch keine weiterführenden Details dazu an. Zudem hätte das Hochwasser zu Einschränkungen in Österreich, Deutschland wie auch der Tschechei geführt. Die Situation entspanne sich derzeit aber. Weiter merkte er an, dass im europäischen Güterverkehr "kaum jemand Geld" verdiene.
Man glaube dennoch an den Wachstumsmarkt Schienengüterverkehr. Dieser Markt würde sich jedoch nicht "stetig" entwickeln - sondern eher in "Wellenbewegungen". Setze man hier auf die Stammbelegschaft statt auf Zeitarbeiter, dann müsse diese "mitatmen". Es gibt z.B. Arbeitszeitkonten oder auch die Möglichkeit, dass die Zahl der Wochenstunden angepasst wird – ohne auf Kurzarbeit zurückgreifen zu müssen.
