(C) CDC US GOV, 2013, (symbolisch; kein Bezug), Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC 2.0)

In Saudi-Arabien seien dem neuartigen und SARS-ähnlichen Coronavirus drei weitere Menschen zum Opfer gefallen. Mit diesen Todesfällen stieg die offizielle Anzahl in dem Land auf 24 (laut der "Ärzte Zeitung" 21) weiter an. Den Tod der drei Personen hatte das zuständige Gesundheitsministerium zuletzt in Riad bestätigt.
Insgesamt hätten sich mittlerweile mehr als 30 Personen in Saudi-Arabien mit dem Virus infiziert. Es ähnelt dem gefährlichen SARS-Erreger (damals von China ausgehend), der im Jahr 2003 eine weltweite Epidemie auslöste und rund 800 Menschen das Leben gekostet hatte. Seit September vergangenen Jahres hat die WHO (Weltgesundheitsorganisation) 51 Infektionen gemeldet, davon verliefen 30 bislang tödlich.
Erst vor wenigen Tagen war ein Mensch aus Frankreich wegen des neuartigen Coronavirus verstorben. Auch das Gesundheitsministerium in Italien hatte kürzlich einen ersten Fall gemeldet, wonach ein 45-jähriger Mann infiziert sei, der zuvor von einer Jordanien-Reise heimgekehrt war. Zudem wurden in Großbritannien oder auch in Deutschland Infektionen gemeldet.
Der WHO würde unter allen Gesundheitsproblemen auf der Welt das neue Coronavirus "derzeit die größten Sorgen" bereiten, hatte erst kürzlich die WHO-Generaldirektorin Margaret Chan in Genf mitgeteilt. Laut ihren Worten würde das neue Virus "eine Gefahr für die ganze Welt" sein. Ansteckungen wurden vor allem im Nahen Osten festgestellt. In Saudi-Arabien, Jordanien, Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Als Fachbezeichnung wird der Virus unter dem Namen "MERS-CoV" geführt. Er steht für "Middle East Respiratory Syndrome Corona Virus", ein Coronavirus aus dem Nahen Osten, welcher ein Atemwegsyndrom auslöst. Bei den Coronaviren handelt es sich um eine Gattung von Erregern, die in den 1930er Jahren zum ersten Mal beim Tier nachgewiesen wurden. Erste Coronaviren die für den Menschen gefährlich werden können, entdeckte man in den 1960er Jahren.
Der genaue Übertragungsweg ist wohl offiziell noch unklar. Das neue Virus kann lediglich grippeähnliche Symptome auslösen, aber auch zu einer schweren Lungenentzündung führen. Mitte Mai war in Saudi-Arabien laut einem Bericht der Nachrichtenagentur AFP erstmals eine Übertragung des neuartigen Coronavirus von Patienten auf Mitarbeiter eines Krankenhauses nachgewiesen worden. Hier wurden zwei Klinikangestellte angesteckt, die mit den infizierten Patienten in Kontakt gekommen waren.
Bezüglich des SARS-Virus (Schwere Akute Respiratorische Syndrom) hatte damals ein Hongkonger Mikrobiologe es für möglich gehalten, dass das SARS-Virus zu einer Biowaffe entwickelt werden könnte. Das Virus aus der Familie der Corona-Viren würde demnach nicht nur die Atemwege schädigen, sondern ebenfalls Milz, Rückgrat wie auch das Nervensystem. Da es ständig mutiere und gefährlicher werde, könnte es den Milzbrandsporen ähneln.
Andere Themen:
Frankreich: Mann nach Infektion mit neuem Coronavirus gestorben
Vogelgrippe in Brandenburg und Mexiko WHO warnt vor SARS-ähnlichem Virus
Superviren: Moratorium endet – Forscher basteln weiter
