Militär: USA schicken Patriots und Kampfjets nach Jordanien


(C) Javier Martin Espartosa, 2011, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC-SA 2.0)

Die USA entsenden einem Medienbericht zufolge F-16-Kampfjets und ein Patriot-Raketenabwehrsystem zu einem "Militärmanöver" nach Jordanien. Ein Sprecher des US-Militärs gab zur Thematik an, dass man die Verlegung der Kampfmittel genehmigt hätte.

Gleichzeitig soll damit die Verteidigungsfähigkeit Jordaniens erhöht werden. Ein Teil des nach Jordanien gebrachten militärischen Materials könnte "auf Anfrage" der jordanischen Regierung über das Manöver hinaus dort bleiben. Wie viele Kampfflugzeuge verlegt werden sollen beziehungsweise längerfristig in Jordanien stationiert werden könnten, wurde nicht mitgeteilt.

Auch in der Türkei sind bereits mehrere Patriot-Systeme stationiert. In Adana steht eine Patriot-Batterie der Niederlande, in Gaziantep steht eine Patriot-Batterie aus den USA und in Kahramanmaras, circa 150 Kilometer nördlich der syrischen Grenze, sind Patriots der Bundeswehr mit hunderten deutschen Soldaten stationiert worden.

Die USA treibe offiziell die Sorge um, dass die "Irritationen" in Syrien auch in das benachbarte Königreich übergreifen könnten. Auch das Pentagon gab vor wenigen Tagen bekannt, dass wohl noch nicht feststehen würde, ob im Rahmen des Manövers "Eager Lion" verlegtes Material in Jordanien verbleiben wird.

Laut Schätzungen werden 15.000 Soldaten aus bis zu 18 Ländern zum Manöver Eager Lion in Jordanien erwartet. Die Übungen sollen laut dem Wall Street Journal in Kürze beginnen und dauern üblicherweise einige Wochen. Der Informationsminister Mohammed Al-Momani verlautbarte laut arabischen Medien: "Wir möchten dieses Abwehrsystem in Dienst stellen, um unsere Verteidigungsfähigkeit zu stärken und den Luftraum des Landes zu schützen".

Die Los Angeles Times berichtet kürzlich, dass 20.000 US-Soldaten sofort hinter der syrischen Grenze stationiert werden können. Diese könnten entsprechend "sofort" in den Konflikt in Syrien eingreifen. Ebenfalls heißt es in dem Bericht der LA Times:

"[...] das Pentagon hat auch Pläne, um die Kraft auf 20.000 oder mehr zu erweitern [...] um ggf. spezielle Operations-Teams loszuschicken [...] um den jordanischen Luftraum zu schützen oder um konventionelle militärische Einheiten nach Syrien marschieren zu lassen, falls erforderlich".

Erst Mitte April hieß es laut der New York Times, dass die USA Israel, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate gegen eine mögliche Bedrohung durch den Iran aufrüsten wollen. Der US-Verteidigungsminister Chuck Hagel werde letzte Details der Verträge über den Verkauf von US-Rüstungsmaterial im Wert von rund 10 Milliarden US-Dollar (etwa 7,7 Milliarden Euro) bei einer Reise in die drei Länder klären.

Ebenfalls Mitte April hatte der syrische Staatschef Baschar al-Assad vor einem "Übergreifen des Bürgerkriegs in seinem Land auf Jordanien" gewarnt. Seinen in Medienberichten zitierten Worten zufolge werde "das Feuer nicht an unseren Grenzen Halt machen, die ganze Welt weiß, dass Jordanien ebenso schutzlos ist wie Syrien". Assad warf dem Nachbarland vor, gegen seine Truppen kämpfende Rebellen auszubilden.

Der Spiegel berichtete Anfang März 2013, dass sich die USA seit rund drei Monaten an der Ausbildung syrischer Rebellen beteiligen würden. Um die 200 Männer hätten das Training in Jordanien bereits durchlaufen, berichtete das Magazin zu dieser Zeit. Das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) warnte unterdessen vor einer Verdreifachung der Zahl syrischer Flüchtlinge.

  
Bücherindex Bild Link

Weitere Inhalte