Proteste in Portugal und Spanien gegen Sparkurs


(C) Leena Saarinen, 2011, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC 2.0)

Tausende Menschen haben am vergangenen Samstag in Portugal wie auch Spanien erneut gegen die von den internationalen Gläubigern diktierte Sparpolitik demonstriert.

In der spanischen Hauptstadt Madrid zog man u.a. zur Vertretung der EU-Kommission. Sie machten die Troika aus EU, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) für den wirtschaftlichen Niedergang ihres Landes und anderer EU-Krisenstaaten verantwortlich.

Ein von der Nachrichtenagentur AFP interviewter Protestteilnehmer, der laut eigenen Angaben ein pensionierter Bankangestellter sei, gab zu verstehen: "Die Regierungen tun, was ihnen die Troika sagt". Zudem fanden weitere Proteste in anderen Städten des Landes statt.

In der Hauptstadt Portugals und weiteren Städten des Landes waren ebenfalls tausende Menschen auf die Straßen gegangen. Hier forderte man auch ein Ende des Spardiktats und zudem sollen der Ministerpräsident Pedro Passos Coelho und die konservative Regierung zurücktreten.

Der Langzeitkrisenkandidat Spanien steckt seit fast vier Jahren in einer tiefen Rezession. Die Arbeitslosenrate liegt bei einem Rekordwert. Besonders hart hat es die junge Generation getroffen: Fast jeder zweite Spanier unter 25 Jahren hat keine Arbeit. Angesichts der Lage fährt der konservative Regierungschef Mariano Rajoy einen strikten Sparkurs.

In Deutschland hatte es mit der sog. "Blockupy" ebenfalls Proteste gegeben. Diese wurden etwa in Frankfurt am Main vollzogen. Grund dafür war laut Veranstalter die EU-Sparpolitik und "die Macht der Banken".

Nach Polizeiangaben waren hier um die 7000 Personen zugegen - laut Veranstalter um die 20.000 Personen. Laut deutschen Medienberichten sei es teils zu "Irritationen" dort gekommen, wobei Protestteilnehmer und Polizeibeamte aneinander geraten sind.

Anlass der Proteste in Spanien war gleichzeitig auch der bevorstehende zweite Jahrestag der Entstehung der Bewegung die "Empörten". Die Protestbewegung hatte im Mai 2011 damit begonnen, in mehreren spanischen Städten zentrale Plätze zu besetzen und dort Zeltlager zu errichten.

Frankfurt:

  
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