Zensus 2011: Deutschland hat weniger Einwohner als bislang angenommen


ZENSUS 2011

In Deutschland sollen nur 80,2 Millionen Einwohner offiziell leben, damit rund 1,5 Millionen weniger als bislang angenommen wurde. Die erste Volkszählung nach mehr als 20 Jahren hätte auch gezeigt, dass die Anzahl von Ausländern zu hoch eingeschätzt worden sei.

Mit der Durchführung des sog. Zensus von 2011 liegen damit erstmals offizielle Einwohnerzahlen für das wiedervereinigte Deutschland vor. Man hatte rund "acht Millionen" Menschen direkt befragt. Der größte Teil der Daten stammte jedoch aus den Verwaltungsregistern.

Bislang ging man in Deutschland eigentlich von rund 81,7 Millionen Einwohnern aus. Zum Stichtag 9. Mai 2011 sollen laut dem Statistischen Bundesamt insgesamt 80,2 Millionen Einwohner in Deutschland gelebt haben. Die Abweichungen für Berlin, Hamburg, Baden-Württemberg und Sachsen seien sogar noch größer ausgefallen.

In vielen Städten und einem Großteil der Gemeinden müssen demnach die Einwohnerzahlen nach unten korrigiert werden. Laut diesen Auswertungsdaten seien die Zahlen speziell in Städten mit vielen Migranten oder Studenten "offensichtlich überzeichnet gewesen".

Dies auch aus dem Grund, da sich viele nicht beim Wegzug abgemeldet hätten. Stephan Articus, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, rechnet nun mit finanziellen Verschiebungen zwischen den Kommunen. Für Städte die einen Einwohnerverlust verzeichneten kann "es schmerzhaft sein".

Dies deshalb, wenn sich dadurch in Zukunft die Zuweisungen verringern. Der kommunale Finanzausgleich richtet sich unter anderem nach der Einwohnerzahl. Seitens des Deutschen Landkreistages forderte man außerdem Korrekturen beim Länderfinanzausgleich. Demnach würde die geringere Einwohnerzahl in großen Ballungszentren zeigen, dass Bundesländer mit eher ländlichen Strukturen bisher benachteiligt wurden.

Überraschende Daten förderte der Zensus laut Medienberichten ebenfalls beim Wohnungsbestand zutage. Demnach soll es zum Stichtag insgesamt 41,3 Millionen Wohnungen, 500.000 mehr als bisher angenommen, gegeben haben. Jeder fünfte Einwohner in Deutschland war 65 Jahre oder älter.

Laut diesen Daten waren 6,2 Millionen Menschen ausländische Staatsangehörige. Etwa 1,1 Millionen weniger als bislang angenommen wurde. Mit Migrationshintergrund lebten in 2011 in Deutschland etwa 15 Millionen Menschen. Der höchste Anteil sei in Hamburg mit 27,5 Prozent verzeichnet worden.

Weitere Daten unter: 80,2 Millionen Einwohner lebten am 9. Mai 2011 in Deutschland

  
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