(C) Ravages, 2009, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC-SA 2.0)

In der Fischereireform der Europäischen Union wurde nun die erste Hürde genommen. Medienberichten zufolge einigten sich Unterhändler der Mitgliedsstaaten und des EU-Parlaments auf Regelungen für eine "nachhaltige Fischerei".
Von deutscher Seite hieß es durch die Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU), dass der zukunftsweisende Kompromiss begrüßt werde. Auf der anderen Seite äußerten sich Umweltschützer eher verhaltener.
Der irische Minister Simon Coveney gab zu verstehen, dass nach "Jahrzehnten" der verfehlten Politik die EU nun endlich mit der Überfischung Schluss machen wolle. Dies wäre eine historische Entscheidung, sagte die für das Europaparlament federführende Abgeordnete Ulrike Rodust (SPD).
Mit den neuen Regeln sollen demnach eine lebhafte Industrie und auch gesunde Fischbestände "lange in die Zukunft" hinein gesichert werden. Die erzielte Einigung müsse nun aber noch vom Parlamentsplenum und dem Rat verabschiedet werden, bevor die Fischereireform in Kraft treten kann.
Durch den irischen Ratsvorsitz hieß es, dass Rückwürfe von Fängen nicht länger erlaubt seien. Hierbei gehe es auch um das Zurückkippen von "unbeabsichtigt gefangener Fische". Fische, die wieder zurück ins Meer gekippt würden, verenden dabei häufig, heißt es. Es würden bis zu 25 Prozent eines Fanges zurückgekippt werden.
Laut der Abgeordneten Ulrike Rodust (SPD) hätte man eine Ausnahme von fünf Prozent vereinbaren können. Damit dürfte nur noch jeder zwanzigste Fisch über Bord geworfen werden. Ausnahmen vom Verbot würde es jedoch nur unter strengen Bedingungen geben. Generell solle 2015 mit der "Überfischung" Schluss sein.
Dies bedeutet, dass dann nur noch so viel Fisch gefangen werden darf, um das langfristige Überleben der Bestände zu sichern. Doch auch hier würde es eine Ausnahme geben. Es sei laut Umweltschützern kein Ziel vereinbart worden, wann sich denn nun die Bestände "nachhaltig erholt" hätten.
Diese forderten schon seit längerer Zeit eine Reform, um so die Überfischung zu reduzieren. Überfischten Beständen solle "nachhaltig das Überleben" gesichert werden. Von Seiten des WWF gab man zu verstehen, dass diese Übereinkunft "einige positive" Elemente beinhalte, es aber nicht schaffen würde, "während der nächsten Generationen die Überfischung zu beenden".
