Indien: Wachstum der Wirtschaft auf tiefstem Stand seit zehn Jahren


(C) Matthieu Aubry, 2007, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC-SA 2.0)

Das wirtschaftliche Wachstum von Indien ist nach offiziellen Angaben auf den niedrigsten Stand seit zehn Jahren angekommen. Das Statistikministerium teilte mit, dass im Haushaltsjahr 2012/2013 das Wachstum bei 5,0 Prozent gelegen habe.

Um jedoch effektiv die Armut in dem Land zu bekämpfen, müsste ein doppelt so hohes Wachstum vorherrschen. Im damaligen Haushaltsjahr 2002/2003 hatte das Wirtschaftswachstum bei 4,0 Prozent gelegen. Im vergangenen Haushaltsjahr waren es 6,2 Prozent. Im letzten Quartal des Haushaltsjahres 2012/2013, das bis Ende März ging, lag das Wachstum bei 4,8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP).

Indien kämpfte bereits in der Vergangenheit mit einer starken Inflation, hohen Zinsen, einer hohen Verschuldung und einem schlechten Kurs der Rupie. Auch leidet das Land unter Investitionsschranken. Diese verhindern meist den Zufluss von ausländischem Kapital.

Laut Medienberichten war im April 2013 erstmals seit zehn Jahren auch die Zahl der verkauften Pkw zurückgegangen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden 6,7 Prozent weniger Autos verkauft. Als Begründung dafür gab man an, dass die Wirtschaft mit einem Abschwung zu kämpfen habe und hohe Zinssätze vorherrschen würden.

Als globale Wachstumslokomotive zähle, trotz ebenfalls zunehmender Schwächen, China. Für Indien hatte der IWF noch Anfang des Jahres ein Wachstum von 5,9 Prozent für 2013 prognostiziert. Laut einer Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Price Waterhouse Coopers (PwC) dürfte Indien in 2050 "mindestens auf Augenhöhe" mit der US-Wirtschaft liegen.

Seitens des Vize-Vorsitzenden der indischen Planungskommission, Montek Singh Ahluwalia, hieß es zur aktuellen Entwicklung: "Es gibt Beweise, dass die Wirtschaft die Talsohle erreicht hat. Aber wir haben keine Beweise für eine starke Erholung". Noch bis vor gut zwei Jahren konnte die drittgrößte Volkswirtschaft Asiens (Indien) mit Wachstumsraten von um die neun Prozent hervorstechen.

Im vergangenen Jahr wurde im Zuge der Regierungsumbildung vor der Parlamentswahl 2014 das Kabinett um den Premierminister Manmohan Singh "verjüngt". Der Regierung Singh machten dabei im Vorfeld auch Korruptionsaffären zu schaffen. Im August hieß es noch, dass die Regierung ein Wachstum von um die zehn Prozent anstrebe, um so das Leben von Millionen Indern zu verbessern, die unter der Armutsgrenze leben.

  
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