Studie: Das Lernen von Fremdsprachen kann unser Gehirn vergrößern


(C) Jean-Remy Duboc, (symbolisch; kein Bezug), 2012, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY 2.0)

Als wären Weltoffenheit, ein internationaler Blick auf die Dinge sowie Vorteile für die berufliche Karriere nicht schon genug Argumente für das Lernen von Fremdsprachen. Zuletzt hatten schwedische Wissenschaftler noch einen weiteren triftigen Grund zur Liste hinzugefügt: Eine neue Sprache zu lernen, kann unser Gehirn tatsächlich vergrößern.

Die beteiligten Forscher der Universität Lund hatten Ende vergangenen Jahres eine Studie veröffentlicht, welche darstellt, dass regelmäßiges und intensives Sprachtraining gewisse Regionen des menschlichen Gehirns nachweislich stärken und ausbauen kann. Die Forscher untersuchten die kortikale Dicke, also die Großhirnrinde, sowie den Hippocampus, eine zentrale Schaltfunktion des Gehirns, vor und nach drei Monaten intensiven Sprachentrainings.

Für die Forschungszwecke wurden die Ergebnisse zwei verschiedener Gruppen von Rekruten, alle samt Teil der „Swedish Armed Forces Interpreter Academy“, ausgewertet und verglichen. Eine der Gruppen hatte keinerlei Vorkenntnisse einer zweiten Sprache, aber verbrachte dreizehn Monate damit Sprachen wie Arabisch und Russisch zu erlernen. Die andere Gruppe von Rekruten, die sogenannte Kontrollgruppe, nahm an unterschiedlichen Bildungsförderungsprogrammen teil um ihren Verstand auf Trapp zu halten. In dieser Gruppe gab es während der Lernphase allerdings keine Form des Sprachen Lernens. Dieser Bereich blieb hier völlig außen vor.

Bei allen Teilnehmern der Studie wurden sowohl vor als auch nach den Testphasen MRT Scans des Gehirns durchgeführt. Die Ergebnisse waren verblüffend: Die Scans von den Teilnehmern der ersten Testgruppe ergaben ein erhöhtes Volumen des Hippocampus‘ sowie eine erhöhte Dicke und Stärke der Hirnrinde an der linken und frontalen Gehirnwindung. Diese Bereiche unseres Gehirns nehmen Einfluss auf wichtige Teile unserer Wahrnehmung, sowie unser logisches Denkvermögen, das Verarbeiten visueller Einflüsse sowie unser Gedächtnis.

Bei der Kontrollgruppe dagegen waren keinerlei Veränderungen festzustellen und die Gehirnstruktur exakt gleich geblieben. Auch kanadische und US-amerikanische Studien belegten bereits die Wirkung von Bilingualität auf unser Gehirn. So hatte man etwa im Baycrest Research Centre for Aging and the Brain in Toronto herausgefunden, dass die Nutzung von zwei Sprachen über lange Zeit potentielle Symptome einer einsetzenden Demenz im Alter um mehrere Jahre verzögern und die Auswirkungen verringern kann.

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