Deutsche haben laut Studie größere Probleme mit Mathematik


(C) Robert Scarth, 2007, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-SA 2.0)

Laut einer Studie hätten die Deutschen arge Probleme mit der Mathematik. Die Zeitung "Die Zeit" hatte zusammen mit der "Stiftung Rechnen" eine entsprechende Studie in Auftrag gegeben, welche zahlreiche Mängel aufzeigen würde. Daraus gehe hervor, dass nur etwa die Hälfte der befragten Personen abschätzen konnte, wie viele Eimer Farbe man zum Streichen eines vorgegebenen Kellerraums benötige.

Nur etwa 28 Prozent der befragten Personen konnte errechnen, wie sich eine geänderte Geschwindigkeit auf die Fahrtzeit auswirkt. Zudem war ein Drittel der Personen nicht dazu in der Lage, von den prozentualen Zusammensetzungen eines Müslis auf den absoluten Gehalt an enthaltenen Nüssen zu schließen.

Über den Unterricht zur Mathematik gebe es in Deutschland seit geraumer Zeit viele Diskussionen. Bislang gab es jedoch keine direkten Erkenntnisse darüber, wie viel letztlich bei erwachsenen Deutschen vom Mathematikunterricht auch übrig bleibt. Die nun erlangten Ergebnisse der Studie würden zeigen, dass die Lage "alarmierend" ist.

Die Studie muss noch von den Professoren Ulrich Kortenkamp (Universität Halle) und Anselm Lambert (Universität Saarbrücken) "wissenschaftlich" aufgearbeitet werden. Kortenkamp gab bezgl. der Müsli-Aufgabe zu verstehen, dass wenn Verbraucher nicht dazu in der Lage wären, die prozentuale Zusammensetzung richtig abzulesen und auch zu verstehen, dann riefe das nach einer "Lebensmittelampel".

Zur Verbesserung der Mathematik-Leistung sollten die Schulen in die Pflicht genommen werden, da für die Rechenkompetenz maßgeblich der Mathe-Unterricht verantwortlich sei. "Die Schule übt oft nur Rechenprozesse, eine lebensnahe Mathematik findet in der Schule nicht statt", sagte Anselm Lambert von der Universität Saarbrücken.

Zudem hätte man auch große Probleme beim geometrischen Verständnis ausmachen können. Dies etwa bei der Interpretation von Infografiken. Nur ein Drittel der teilnehmenden Befragten konnte demnach aus einem Diagramm korrekt ablesen, wann der Goldpreis eine bestimmte Höhe hatte.

Mathematik sei eine "unverzichtbare Kulturtechnik", sagte gegenüber "Die Zeit" der Erziehungswissenschaftler Elmar Tenorth von der Berliner Humboldt-Universität. Man sei "kulturbehindert", verfüge man nicht über sie. Der Test bestand dabei aus 27 einfachen, lebensnahen Aufgaben. Zur Beantwortung dieser wäre laut eigenen Darstellungen das Grundwissen der ersten acht Schuljahre ausreichend gewesen.

  
Bücherindex Bild Link

Weitere Inhalte