(C) Ed Yourdon, 2008, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-SA 2.0)

Die bekannten italienischen Modemacher Domenico Dolce und Stefano Gabbana sollen laut Forderungen der Staatsanwaltschaft jeweils zweieinhalb Jahre in Haft. Der zuständige Staatsanwalt aus Mailand, Gaetano Ruta, gab zu verstehen, dass die beiden Modemacher diejenigen seien, die "am meisten von der Aktion profitiert haben".
Die beiden italienischen Modemacher Domenico Dolce und Stefano Gabbana sind deshalb angeklagt, weil sie durch Geschäfte über eine Tarnfirma Steuern in Höhe von rund einer Milliarde Euro hinterzogen haben sollen. Der Anklage zufolge hätten die Personen Markenrechte 2004 und 2005 an eine Tarnfirma namens Gado in Luxemburg überschrieben.
Damit wollten sie laut offiziellen Darstellungen Einkünfte nicht in Italien deklarieren. Der Staatsanwalt Ruta verlautbarte: "Gado war eine künstliche Konstruktion, um Steuervorteile zu erzielen, was gelungen ist". Die Modemacher Domenico Dolce und Stefano Gabbana haben die Vorwürfe stets bestritten.
Im Dezember vergangenen Jahres waren sie jedoch mit einem Einspruch gegen die Anklage gescheitert. Hier hatte die zuständige Richterin Antonella Brambilla entschieden, dass der Prozess fortgesetzt wird. Die nächste Anhörung fand demnach am 30. Januar statt. In der Medienberichterstattung von Dezember hieß es, dass mit der Überschreibung von Markenrechten Einkünfte in Höhe von 840 Millionen Euro nicht in Italien deklarieren worden waren.
Damit hätten Sie rund 420 Millionen an Steuern gespart. Pro Kopf seien Einkünfte von 416 Millionen Euro unterschlagen worden. Hinzu kämen 200 Millionen Euro, die auf das Konto der Aktiengesellschaft gingen. 2005 etwa deklarierten die beiden Designer dem Finanzamt 29,7 Millionen Euro Einkünfte.
Bevor der Einspruch im Dezember 2012 gescheitert war, hatten die Verteidiger der Designer die Einstellung des Verfahrens gefordert, weil ihnen einige Gerichtsdokumente vorenthalten worden wären. Die Ermittlungen in der Sache waren 2010 aufgenommen worden und richten sich gegen fünf weitere Verdächtige.
Bereits Anfang September 2007 hatte die ital. Finanzpolizei einen ersten "Prüfbescheid" zugestellt. Man beschlagnahmte massig Unterlagen, darunter auch viele E-Mails. Aus diesen Datenbergen entnahm man den Ermittlern zufolge, dass das Unternehmen nicht von Luxemburg, sondern aus der Via Goldoni 10, dem Mailänder Sitz von D&G gemanagt wurde/wird. Ende 2007 hatte man die Holding aus Luxemburg zurück nach Italien geholt.