(C) Carsten Lindstedt, 2011, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC 2.0)

Die Commerzbank in Deutschland hat mit ihrer vor wenigen Wochen begonnenen Ausgabe neuer Aktien laut eigenen Angaben 2,5 Milliarden Euro einnehmen können, womit das Ziel der Kapitalerhöhung erreicht wurde. Die Bezugsrechte seien zu 99,7 Prozent ausgeübt worden, heißt es.
Der Commerzbank-Chef Martin Blessing gab zu verstehen: "Wir danken allen unseren alten und neuen Aktionären für ihre Unterstützung". Nach eigenen Angaben wolle die Bank mit dem Erlös alle Bestandteile der ihr in der Finanzkrise gewährten staatlichen Unterstützung zurückzahlen, welche sie selbst ablösen kann.
Der Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (SoFFin) habe im Rahmen der Transaktion den eigenen Anteil von 25 Prozent auf rund 17 Prozent verringert. Die Commerzbank teilte mit: "Der erfolgreiche Abschluss der Kapitalerhöhung markiert damit den Einstieg des Bundes in den Ausstieg aus der Commerzbank".
In der unternommenen Kapitalerhöhung hatte die Commerzbank 555,5 Millionen neue Aktien zum Preis von je 4,50 Euro ausgegeben. Also deutlich unter dem regulären Börsenpreis von zwischenzeitlich rund 8,50 Euro. Der Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (SoFFin) musste die Bank in 2009 mit insgesamt 16,4 Milliarden Euro stützen. In 2011 zahlte die Commerzbank 14,3 Milliarden Euro zurück, danach weitere 1,03 Milliarden Euro.
Laut eigenen Angaben wurden nun alle stillen Einlagen des SoFFin aufgelöst. Dieser sei nun nur noch über seine Aktienbeteiligung bei der Bank engagiert. Die Bank hatte die Ausgabe neuer Papiere im März angekündigt, was den Aktienkurs einbrechen ließ.
Bei der Hauptversammlung im April 2013 stimmte man trotz auch kritischer Töne von Kleinaktionären zu. Um das Geschäft über die Bühne zu kriegen, hatte man kurze Zeit danach den Kurs optisch "aufgebessert": Zehn alte Aktien wurden zu einer neuen zusammengefasst. Dadurch verzehnfachte sich der Börsenkurs.
Der Bundesgerichtshof hatte zuletzt entschieden, dass die Commerzbank zwei Hedge-Fonds Zinsen für Genussscheine der Eurohypo zahlen muss. Die Eurohypo hatte wegen Verlusten die Zinszahlungen seit 2009 eingestellt. Dem Urteil zufolge durfte die Eurohypo die Zahlungen auf die Papiere im Jahr 2009 nicht einstellen. Geklagt hatten die Beteiligungsgesellschaft Crown Ocean Capital Ltd. und der Hedgefonds QVT Financial LP.
Die Commerzbank war mit einem Verlust in das laufende Jahr gestartet. Das deutsche Finanzinstitut machte im ersten Quartal dieses Jahres unter dem Strich einen Verlust von 94 Millionen Euro. In den ersten drei Monaten des Vorjahres 2012 hatte die Bank noch 355 Millionen Euro verdient, im letzten Quartal des vergangenen Jahres allerdings stand unter dem Strich ein Minus von 720 Millionen Euro.
