Hohe Arbeitslosigkeit: Initiative für junge Menschen in der EU angestrebt


(C) Craig Nagy, (symbolisch; kein Bezug), 2005, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-SA 2.0)

Durch die Förderung der dualen Ausbildung nach deutschem Vorbild und einer höheren Mobilität für Jugendliche wollen Deutschland und Frankreich die Jugendarbeitslosigkeit in der EU in den Griff bekommen. Zudem sollen günstigere Kredite für kleine und mittlere Unternehmen in Krisenländern helfen.

Eine Initiative dazu stellte man am Dienstag in Paris vor. Die deutsche Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen und Finanzminister Wolfgang Schäuble wollen mit diesem geplanten Vorstoß neue Wachstumsimpulse setzen. Bei der Zusammenkunft waren auch die französischen Kollegen der deutschen Minister dabei.

Laut der Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) sei ein "Aufschrei" in der EU zu hören, von sechs Millionen Menschen, welche keine Arbeit oder Ausbildung hätten. Die Konferenz in Frankreich wurde durch den Investor Nicolas Berggruen mit organisiert. Man wolle der betroffenen Generation eine Chance geben, damit diese "leidenschaftlich" an Europa und für Europa denkt, hieß es.

Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) gab zu verstehen, dass man jetzt und nicht morgen mehr Erfolg im Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit haben müsse. Er mahnte ebenfalls in allen europäischen Ländern Reformen an. Damit sollen die Länder "innovationsfähiger" werden. Der französische Staatschef François Hollande gab zu verstehen, dass im "Kampf um Arbeitsplätze" für Jugendliche die "Zeit ein entscheidender Faktor" sei.

Mittel der EU zur Förderung von Arbeitsstellen für junge Menschen müssten schneller eingesetzt werden können, hieß es. Die in einigen Staaten der EU angewachsene Jugendarbeitslosigkeit stellt aktuell ein zentrales Problem dar. Die Arbeitslosenquote der betroffenen Altersgruppe in Deutschland liegt bei knapp acht Prozent. In Frankreich liegt sie mittlerweile bei rund 25 Prozent. In Griechenland oder Spanien sogar über 60 bzw. 55 Prozent.

Als Ziel schrieb man für die EU durch die Initiative Deutschlands und Frankreichs die sog. "Jugendgarantie" fest. Nach dieser sollen junge Menschen maximal vier bis sechs Monate nach dem Ende ihres Studiums, einer absolvierten Ausbildung oder auch Praktikas nicht ohne Arbeitsstelle bleiben. Um dieses anberaumte Ziel erreichen zu können, wolle man auch kleinen und mittleren Unternehmen mit günstigeren Krediten unter die Arme greifen.

Mit der nach deutschem Vorbild praktizierten dualen Ausbildung wolle man mehr gut ausgebildete Fachkräfte hervorbringen. Diese sollen in einer "globalisierten Welt bestehen" können. Die deutsche Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen gab mit Blick auf die duale Ausbildung nach zu verstehen: "Die Blaupause ist da".

Ebenfalls soll die Mobilität der jungen Menschen gefördert werden. Damit sollen sie auch im Ausland aktiv werden, um arbeiten zu können. Unterstützt werden könnte dies durch die Finanzierung von Sprachkursen oder auch die Erstattung von anfallenden Reisekosten, heißt es.

  
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