(C) Raimond Spekking, (symbolisch; kein Bezug), 2010, Bild: Wikipedia (CC by SA 3.0)

Die deutsche Privatbank Sal. Oppenheim in Köln, welche Tochter der Deutschen Bank ist, wolle einem Medienbericht zufolge 330 ihrer noch 870 Stellen (Vollzeit) streichen. Damit möchte die Bank die Fokussierung auf eine zukunfts- und kundenorientierte Vermögensverwaltung fortsetzen, erklärte man zur Thematik.
Der geplante Stellenabbau bis Ende 2014 soll die Doppelfunktionen bei Sal. Oppenheim und bei der Deutschen Bank auflösen. Von der Stellenstreichung sind also mehr als ein Drittel der Arbeitsplätze betroffen. Die Renditeerwartung der Mutter Deutsche Bank wurde demnach wohl nicht erfüllt, da die Kosten "aus dem Ruder" liefen.
Dass es bei der Bank einen Stellenabbau geben wird, ist dabei seit November vergangenen Jahres klar. Man wolle diesen möglichst ohne betriebsbedingte Kündigungen umsetzen. Betroffen seien laut Handelsblatt speziell Verwaltungs- und IT-Einheiten.
In Deutschland sollen vier der Niederlassungen geschlossen werden, in Hannover, Bremen, Bielefeld und auch in Stuttgart. Sal. Oppenheim war damals, nachdem der Handelskonzern Arcandor pleiteging, schwer in Mitleidenschaft gezogen worden. Das Geldhaus wurde danach von der Deutschen Bank "aufgefangen".
Im Februar war vor dem Landgericht zu Köln ein Untreue-Prozess gegen vier frühere Verantwortliche des Bankhauses Sal. Oppenheim aufgenommen worden. Auch sei laut Medienberichten der Immobilienunternehmer und Geschäftspartner der Bank, Josef Esch, betroffen. In der Sache würde es um mehrere Immobiliengeschäfte gehen, wodurch der Sal. Oppenheim ein Schaden über 140 Millionen Euro entstanden sein soll.
Laut den damaligen Angaben der Staatsanwaltschaft könnten weitere Verfahren angesichts der andauernden Ermittlungen im Oppenheim-Komplex folgen. Der Prozess gilt dabei als einer der größten Wirtschaftsstrafverfahren der vergangenen Jahre. In wechselnder Tateinheit wirft man seitens der zuständigen Staatsanwaltschaft vor, dass die Beschuldigten besonders schwere Untreue bzw. Beihilfe zu diesem Delikt begangen hätten.
Es gehe um Geschäfte mit Büroimmobilien in Frankfurt am Main und auch Köln, durch die Sal. Oppenheim um insgesamt rund 134 Millionen Euro geschädigt worden sein soll. Aus Justizkreisen hieß es, dass mit einer langen Dauer des Wirtschaftsprozesses gerechnet wird. Man beraumte hier bereits weitere 77 Verhandlungstage bis zum 19. Dezember dieses Jahres an.
