Spanien: Banken brauchen wohl weitere Hilfen


(C) Cesar Astudillo, 2007, (symbolisch; kein Bezug), Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC 2.0)

Mariano Rajoy, der spanische Ministerpräsident, warnte kürzlich, dass der Bankensektor des Landes möglicherweise weitere Hilfen benötigen könnte. Er sprach von einem "sehr kleinen" Betrag. Doch mittlerweile scheint der Bedarf wesentlich größer auszufallen.

Die Financial Times berichtete zuletzt, unter Bezug auf informierte Kreise der spanischen Zentralbank, dass die spanischen Kreditinstitute zusätzliche Hilfen in Höhe von zehn Milliarden Euro benötigen könnten. Die Banken des Landes hatten zuletzt Kredite im Umfang von mehr als 200 Milliarden Euro zurückstellen müssen.

Dies aus dem Grund, da die Gläubiger nicht in der Lage gewesen sind, diese zurückzuzahlen. Die Hilfen sollen den Banken dabei behilflich sein, die Verluste aus den Rückstellungsanforderungen zu bewältigen.

Seitens der spanischen Zentralbank drängt man demnach darauf, die Sicherheiten der Kredite künftig zu erhöhen. Diese sollen bis Ende September nach strengen Kriterien refinanziert werden. Auch sollen zusätzliche Rückstellungen gebildet werden. Diese Aufgabe dürfte durchaus schwierig sein, in einem Markt, der seit langer Zeit in der Rezession steckt.

Die steigende Arbeitslosigkeit und die Immobilienblase belasten die Bilanzen der Banken. Durch die gefahrene harte Linie der spanischen Zentralbank dürften einige Banken zum Verkauf von Vermögenswerten oder Kapitalerhöhungen gezwungen sein. Einige könnten aber auch unter den "Schutzschirm" des spanischen Bankenrettungsfonds schlüpfen.

Zuletzt hatten am vergangenen Freitag die Risikoaufschläge für Staatspapiere aus den großen Euro-Krisenländern Spanien und Italien deutlich zugelegt. Als Grund gelte dabei ein Medienbericht über die neuen Finanzlöcher im spanischen Bankensektor. Mit Blick auf Italien bereite hier das schwache Konsumklima Sorgen.

Für Unsicherheit an den Märkten sorgten zuletzt auch die Andeutungen des US-Notenbankchefs Ben Bernanke, dass ein schrittweiser Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik gewagt werden könnte. Bernanke hatte vor US-Abgeordneten gesagt, die milliardenschweren Anleihekäufe zur Stützung der US-Wirtschaft könnten in einer der nächsten Notenbanksitzungen gedrosselt werden.

  
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