(C) Paille, (symbolisch; kein Bezug), 2013, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-SA 2.0)

Da Ende Juni der Patentschutz für die bekannt Potenzpille Viagra ausläuft, kommt auf den deutschen Pharmamarkt ein erbitterter Preiskampf zu. Es stehen bereits diverse Firmen mit Generika-Medikamenten in den Startlöchern. Pfizer wolle Anfang Juni bereits ein Generika auf den Markt bringen, zu einem deutlich günstigeren Preis.
Im Kampf gegen Erektionsstörungen beim Mann stehen jedoch auch konkurrierende Unternehmen bereit. Eine Sprecherin des deutschen Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte bestätigte, dass bereits 28 Firmen eine Zulassung für ein Generikum erhalten hätten. Bork Bretthauer vom Verband Progenerika gab zu verstehen: "Es wird auf jeden Fall preiswerter".
Eine Tablette des Viagra-Nachfolgers als Generika soll demnach für etwa 2,50 Euro pro Tablette zu haben sein. Für das "Original"-Vorgängerprodukt mit dem Wirkstoff Sildenafil Citrat mussten Verbraucher um die 10,30 Euro pro Tablette bezahlen. Die Potenzpille soll in Deutschland weiterhin ein verschreibungspflichtiges Medikament bleiben.
Die Kosten werden dabei nicht von den Krankenkassen erstattet. Viagra oder nachfolgende Generika-Produkte werden als "Lifestyle"-Präparat eingestuft. Im vergangenen Jahr machte Pfizer nach eigenen Angaben weltweit einen Umsatz von zwei Milliarden US-Dollar mit dem Potenzmittel für den Mann.
Dieses Medikament gehört mit zu den umsatzstärksten Medikamenten des US-amerikanischen Konzerns. Bis heute seien nach offiziellen Darstellungen weltweit mehr als 37 Millionen Männern rund 1,8 Milliarden Tabletten verschrieben worden. In Deutschland haben bislang über eine Million Patienten ein Rezept erhalten.
Der Patentschutz für Viagra läuft jedoch nicht nur in Deutschland aus. Auch in den meisten anderen westlichen Ländern Europas wie Frankreich und Großbritannien. In einigen Ländern ist der Schutz bereits abgelaufen, wie in Kanada, Polen oder der Türkei. In den Vereinigten-Staaten ist er noch bis 2020 gegeben.
Im vergangenen Jahr hatte das oberste Gericht Kanadas dem US-Pharmakonzern Pfizer das Patent für das Potenzmittel Viagra entzogen. Ein israelisches Generika-Unternehmen (Teva) kündigte danach an, ein billigeres Nachahmer-Produkt auf den Markt bringen. Nach kanadischem Recht müsse ein Erfinder genaue Auskunft über seine Erfindung und deren Funktionsweise geben. Pfizer habe gewusst, jedoch nicht bekanntgemacht, dass der Wirkstoff Sildenafil der einzige von mehreren Bestandteilen der Pille sei.