(C) der_dennis, (symbolisch; kein Bezug), 2010, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC-SA 2.0)

Laut einer aktuellen Studie haben Schwangere und deren ungeborene Kinder in Deutschland nur eine unzureichende Versorgung mit Vitamin D. Man dokumentierte die Defizite nicht nur in den Wintermonaten, sondern auch im Sommer hätten viele Mütter und ihre Kinder ein Vitamin-D-Defizit.
Demnach würden den Ergebnissen der Querschnitts-Studie im British Journal of Nutrition zufolge in Deutschland zu wenig Nahrungsmittel verzehrt, die Vitamin D enthalten. Ein wesentlicher Versorgungsbeitrag wird durch das Sonnenlicht geliefert.
Unter Einwirkung von UV-B-Strahlen wird eine Vorform des Hormons in der Haut gebildet. In Deutschland sei die Intensität der Sonneneinstrahlung von Oktober bis März zu gering, um ausreichend Vitamin D bilden zu können. Den Ergebnissen der Studie zufolge lag bei 98 Prozent der Schwangeren der Wert (Vitamin D 25 OH) in den Wintermonaten unter 50 nmol/l.
Dieser Wert gelte jedoch als Schwelle für eine ausreichende Versorgung. In den Sommermonaten stellte man fest, dass hier 49 Prozent der Schwangeren ebenfalls unterversorgt waren. Ein Team von der deutschen Universität Gießen hatte zudem die Konzentration im Nabelschnurblut bestimmen können.
Laut den Ergebnissen waren 94 Prozent der Kinder unterversorgt. In den Sommermonaten waren es noch 35 Prozent. Bei den Risikofaktoren stelle man unter anderem fest, dass eine mangelnde körperliche Bewegung hier für das Vitamindefizit gesehen wurde. Auch die Herkunft aus einem nicht-europäischen Land sei ein Risikofaktor gewesen. Bei einer dunklen Hautfarbe würde sich die Vitaminsynthese in der Haut vermindern.
Für die Mutter und ihr Kind ist eine Versorgung mit Vitamin D wichtig, denn ein Mangel könnte das Risiko auf Schwangerschaftskomplikationen erhöhen. Dazu gehören zum Beispiel Gestationsdiabetes (Schwangerschaftsdiabetes), Gestose (Oberbegriff für schwangerschaftsbedingte Krankheiten) und Frühgeburt.
Ein Mangel an Vitamin-D könnte bei Neugeborenen auch zu Störungen des Knochenaufbaus führen. Auch sei ein Risiko vorhanden, dass es möglicherweise Lungenerkrankungen oder Diabetes mellitus geben könnte. Für Schwangere hält man es für erforderlich, dass diese Vitamin D einnehmen.
Dies würde jedoch nur selten geschehen. Clemens Kunz vom Institut für Ernährungswissenschaft der Universität Gießen gab zu verstehen, dass in den Beipackzetteln der Vitamin-D-Tabletten häufig vor einer zu hohen Aufnahme in der Schwangerschaft gewarnt wird. Nach Auffassung des Experten sei dies jedoch eine Fehlinformation.
Dazu heißt es laut dem deutschen Ärzteblatt, dass eine mögliche Überdosierung, vor der gewarnt wird, kaum zu befürchten sei. Dies aus dem Grund, weil das substituierte Vitamin D zunächst inaktiv sei. Eine aktive Form werde erst später in der Niere produziert. Dort würde sich die Synthese am Bedarf orientieren. Zu viel aufgenommenes Vitamin D werde vom Körper wieder abgebaut und ausgeschieden.
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