(C) Andreas März, 2012, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY 2.0)

Einem Bericht der Märkischen Allgemeinen zufolge, wurden auf einem Kita-Spielplatz in Brandenburg an der Havel etwa 50 Kinder bei einem Hubschraubereinsatz mit dem Insektengift Dipel ES eingenebelt. Dieses sollte eigentlich gegen den sog. Eichenprozessionsspinner eingesetzt werden, traf anteilig wohl aber auch die Kita.
Die Oberförsterei Lehnin hätte demnach eingeräumt, dass "Reste vom Abtrift" des Giftes die Kita getroffen haben könnten. Der Vorfall soll sich schon am vergangenen Donnerstag ereignet haben. Eltern hätten sich danach beschwert, schreibt die Zeitung.
In mehreren deutschen Bundesländern wird derzeit mit dem Gift Dipel ES gegen die Raupen des Eichenprozessionsspinners vorgegangen. Das Gift der Tiere kann starke Hautreizungen auslösen. Bei der Ausbringung des gegen die Tiere gerichteten Gifts hat es bereits wiederholt Zwischenfälle gegeben.
Kürzlich besprühte ein Hubschrauber irrtümlich etwa 200 Schüler einer Grundschule im nordrhein-westfälischen Dorsten. Dies wohl aus dem Grund, weil Medienberichten zufolge der Schule ein falscher Termin für den Einsatz genannt worden war.
Schon seit längerer Zeit warnen Umweltschützer vor den großflächigen Sprühaktionen. Hier führt man unter anderem an, dass dadurch auch andere Tierarten wie Schmetterlingslarven oder brütende Vögel Schaden nehmen könnten. In Brandenburg lehnten die Umweltverbände BUND und Nabu die Hubschraubereinsätze ab. Als Alternative könnte man die Nester von den Eichenprozessionsspinnern auch absaugen, was jedoch als aufwendiger betrachtet wird.
Das Gift Dipel ES gilt verglichen mit anderen Insektenvernichtungsmitteln als relativ gesundheits- und naturschonend. Es wird zur Bekämpfung von Raupen im Acker-, Obst-, Gemüse-, Wein- und Zierpflanzenbau sowie im Forst eingesetzt. Nach der Aufnahme des Gifts durch die Insekten wird ein Fraßstopp ausgelöst. Die Anwendung des Gifts in oder unmittelbar an oberirdischen Gewässern oder Küstengewässern ist dabei jedoch nicht zulässig.
Als Anwenderschutz heißt es laut Hersteller, dass jeder unnötige Kontakt mit dem Mittel vermieden werden sollte. Missbrauch könne demnach zu Gesundheitsschäden führen. Es sei eine Sensibilisierung durch Hautkontakt möglich. Von Nahrungsmitteln, Getränken und Futtermitteln solle es ferngehalten werden. Ebenfalls soll der Dampf/Aerosol nicht eingeatmet werden.