(C) Florian Prischl, 2008, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY 2.0)

Bei erneuten Krawallen in Vorstädten von Stockholm wurden in der vergangenen Nacht erneut Autos angezündet. Laut Polizeiangaben wurden ebenfalls zwei Schulen und eine Polizeistation in Brand gesteckt. Insgesamt wurden nach letzten Informationen acht Tatverdächtige festgenommen.
Laut offiziellen Darstellungen seien trotz gewaltsamer Ausschreitungen keine Menschen verletzt worden. Die Unruhen waren am vergangenen Sonntag ausgebrochen. Bei Ausschreitungen in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag waren drei Polizeibeamte verletzt worden.
Im Einwandererbezirk Rinkeby wurden beim Ausbruch der Krawalle Feuerwehr und Sicherheitskräfte von hunderten zumeist jugendlichen Personen umringt. Laut der Nachrichtenagentur TT wollte man verhindern, dass weitere Autos angezündet werden. Daraufhin seien Feuerwehr und Polizei mit Steinen und anderen Wurfgeschossen angegriffen worden.
Im Stockholmer Vorort Norsborg wurden zuletzt weitere drei Wagen in Brand gesetzt. Laut der Nachrichtenagentur TT sei eine angezündete Polizeiwache in Aelvsjoe rasch gelöscht worden. In Tensta wurde eine Schule angezündet, in Kista war es eine Schule für Krankenpfleger.
Ausgebrochen waren die Unruhen, nachdem die Polizei einen Mann erschossen hatte. Die betroffene Person hätte laut offiziellen Darstellungen eine Machete bei sich getragen, mit der er in der Öffentlichkeit aufgetreten war. Der 69-jährige Mann war in seine Wohnung geflüchtet. Dort sei er erschossen worden, als er Sicherheitskräfte angriff.
Wegen der chronischen Missstände in den Stadtbezirken um Stockholm gibt es dort seit längerem Spannungen. Der extrem hohe Ausländeranteil sei nach Polizeiangaben "problematisch". In Schweden sind etwa 15 Prozent der Bevölkerung Einwohner mit einem Migrationshintergrund. In manchen Bezirken gibt es einen Anteil von bis zu 80 Prozent.
Vortag: Unruhen halten Stockholm weiterhin in Atem
