(C) DaisyoCarl, 2012, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC-SA 2.0)

Bereits die vierte Nacht in Folge war es nun in Schweden zu Krawallen gekommen. Schwedischen Medienberichten zufolge griffen die Unruhen auch auf südliche Vororte von Stockholm über. In einigen Stadtteilen der Hauptstadt hätte es ebenfalls "Zwischenfälle" gegeben.
Nach letzten Informationen sei mindestens ein weiterer Polizeibeamter verletzt worden. Eine Gruppe von Jugendlichen soll mit Steinen geworfen haben. Dadurch wurden Scheiben zertrümmert. Ebenfalls wurden erneut Fahrzeuge angezündet. Demnach sei auch ein Polizeiauto in Brand gesetzt worden.
In der schwedischen Stadt Malmö seien drei Autos in Flammen aufgegangen, berichtete die Polizei nach Angaben der Medien. In einem Vorort Stockholms, in Husby, waren am vergangenen Wochenende erstmals Unruhen aufgekeimt. Diese setzten sich seither jede Nacht fort. Hintergrund sei laut Polizei der Tod einer 69-jährigen Person. Dieser soll durch die Polizei in Notwehr erschossen worden sein, heißt es.
Nach dieser Schießerei waren in Husby Fahrzeuge in Flammen aufgegangen und Jugendliche bewarfen Polizeieinsatzkräfte und auch die Feuerwehr mit Steinen und anderen Gegenständen. Danach gab es ähnliche Szenen in Fittja südlich von Stockholm sowie auch in anderen Vororten. Die schwedische Justizministerin Beatrice Ask kündigte an, dass man die Gewalt und Vandalismus in den Vororten bekämpfen wolle.
Für Schweden sind derartige Krawalle eher ungewöhnlich und erregen entsprechend Aufmerksamkeit im Ausland. Am Donnerstag zeichnete sich eine mögliche Beruhigung der Lage ab. Hintergrund seien laut schwedischen Medien auch die "chronischen Missstände" in Stadtbezirken mit einem extrem hohen Ausländeranteil.
Rund 15 Prozent der Bevölkerung Schwedens wurde außerhalb der Landesgrenzen geboren. In Husby (Vorort Stockholms) waren in den frühen 1970er Jahren Sozialwohnblöcke errichtet worden. Nach Schätzungen haben etwa 80 Prozent der rund 12.000 dort lebenden Menschen einen Migrationshintergrund.
Der schwedische Ministerpräsident Fredrik Reinfeldt rief zur Ruhe auf. Gegenüber der Nachrichtenagentur TT sagte er: "Das Anzünden des Autos eines Nachbarn ist kein Ausdruck von Meinungsfreiheit, sondern Rowdytum". Am vergangenen Dienstag waren bei gewaltsamen und gleichzeitig den schwersten Auseinandersetzungen zwischen dutzenden Jugendlichen, zumeist junge Immigranten, und Polizisten mehrere Beamte verletzt worden und schwere Sachschäden entstanden.
