(C) Zanthia, (symbolisch; kein Bezug), 2009, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC-SA 2.0)

In Deutschland hatte die Bundesanwaltschaft am Mittwoch bundesweit Wohnungen mutmaßlicher Linksextremisten durchsuchen lassen. Neun Beschuldigte stehen demnach im Verdacht, als Nachfolgeorganisation der linksextremistischen "militanten gruppe" (mg) seit Ende 2009 mehrere Brand- und Sprengstoffanschläge verübt zu haben, teilte die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe mit.
Es sollen mehrere Sprengstoff- und Brandanschläge durch die Gruppierung verübt worden sein. Laut Medienberichten auf ein Amtsgericht, ein Job-Center, auf das "Haus der Wirtschaft", auf das Amt für Stadtentwicklung als auch auf das Bundeshaus. Als Zielsetzung der Durchsuchungsaktionen stand, Beweismittel zur Nachfolgestruktur "RAZ" (Revolutionäre Aktionszellen) zu finden.
Diese Gruppe hätte sich auch dazu bekannt, Pistolenpatronen an den deutschen Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich versandt zu haben. Auch der ständige Vertreter des Generalbundesanwalts und ein Wissenschaftler waren im Jahr 2011 betroffen. In einem Schreiben hieß es laut Medien, dass man künftig Patronen auch per "Express" versenden könnte.
Der deutsche Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen hatte kürzlich gewarnt, dass im Bundestagswahlkampf möglicherweise eine Zunahme von "Straftaten gegen demokratische Parteien, zum Beispiel gegen deren Parteibüros" erfolgen könnte. Auch könnte es zu Gewalt kommen, wenn Rechtsextremisten mit Salafisten oder Linksextremisten aufeinanderprallen.
An der Razzia-Aktion waren bundesweit laut Medienberichterstattung rund 300 Polizeibeamte beteiligt. Laut Fahndern würde auch am "linken Rand" zunehmend die Gefahr von extremistischen Taten anwachsen. Die Durchsuchungsaktion fand laut Generalbundesanwaltschaft in Berlin, Magdeburg und Stuttgart statt - betroffen waren wohl 21 Wohnungen, Büros oder andere Räumlichkeiten.
Seitens der Bundesanwaltschaft hält man die RAZ (Revolutionären Aktionszellen) als möglichen Nachfolger der linksextremistischen "militanten gruppe" (mg). Seit 2009 hätten die Gruppe vor allem mit Kartuschen für Campinggaskocher Anschläge verübt. Die Anschläge waren laut Medien ausschließlich politisch motiviert gewesen. Es wurden nach bekannten Informationen keine Menschen verletzt.
Laut Bundesanwaltschaft wollte die Gruppierung mit militanten Aktionen eine kommunistische Gesellschaftsordnung etablieren. Die mg bekannte sich bis Mai 2007 zu insgesamt 25 Brandanschlägen im Raum Berlin. Nach eigenen Angaben hat sich die Gruppe im Juli 2009 aufgelöst.
Die Revolutionären Aktionszellen (RAZ) sind eine militante kommunistische Gruppe, die seit Ende des Jahres 2009 hauptsächlich in Berlin aktiv ist. Die Gruppe wird vom Verfassungsschutz als gewaltbereit und linksextrem eingestuft und von der Bundesanwaltschaft als kriminelle Vereinigung verfolgt.
