Apple

Durch ein Geflecht von im Ausland angesiedelten Firmen soll der US-amerikanische Computerkonzern Apple in den USA Steuerzahlungen in zweistelliger Milliardenhöhe vermieden haben. Dies würde ein Bericht des US-Senats feststellen, berichten US-Medien.
Der Bericht soll in der Parlamentskammer diskutiert werden. Man wirft Apple dabei nicht vor, rechtswidrig gehandelt zu haben, doch es werden Gesetzeslücken in den USA verdeutlicht, die viele Konzerne zur massiven Steuerverkürzung nutzen würden. Der Senator Carl Levin gab zu verstehen, dass Apple nicht damit zufrieden gewesen sei, Gewinne in Niedrig-Steuer-Paradiese zu verlegen.
Das Unternehmen hätte seinen Worten zufolge den "Heiligen Gral der Steuervermeidung gesucht". Man hätte Offshore-Firmen gegründet, welche Milliarden an Dollars verwalten, um so dem US-Fiskus Steuereinnahmen zu entziehen. Die Anhörung wolle diesen Trick "hervorheben" und auch andere Offshore-Steuervermeidungsstrategien von Apple behandeln, heißt es.
Damit wolle man den "durchschnittlichen US-Bürgern" vor Augen halten, wie derartige Lücken im Gesetz "ihre Steuerlast und das Bundesdefizit erhöhen". John McCain (republikanischer Senator) sprach offiziell von "sehr fragwürdigen Steuerstrategien", um so Steuerzahlungen in den USA zu vermeiden.
Der republikanische Senator McCain befand in der Sache mit Blick auf Apple, dass das Unternehmen seine kreative Energie doch lieber in innovative Produkte und Dienstleistungen fließen lassen sollte, und nicht etwa in die "Steuerabteilung". Bei der Anhörung soll auch der Chef von Apple, Tim Cook, den Senatoren Rede und Antwort stehen.
Senator Carl Levin, der den permanenten Senatsunterausschuss für Untersuchungen leitet, und der republikanische Senator John McCain betonten zur Thematik, dass man Vorschläge unterbreiten wolle, wie die von Unternehmen genutzten Lücken im Steuerrecht geschlossen werden könnten.
Apple hätte z.B. Rechte am geistigen Eigentum in Firmen ausgelagert, die in Ländern mit einer niedrigeren Besteuerung angesiedelt worden sind. Eine der Filialen hätte laut diesen Informationen Nettozuflüsse von 30 Milliarden US-Dollar verbucht, sich aber geweigert, den Steuerstandort anzugeben. Über fünf Jahre hinweg hätte diese Filiale "überhaupt keine Unternehmenssteuer an irgendeine nationale Regierung gezahlt".
Mit Blick auf das europäische Land Irland hätte es Apple geschafft die Regierung davon zu überzeugen, zwei Prozent als Steuerquote festzusetzen, anstatt der üblichen Rate von 12 Prozent. Zwischen den Jahren 2009 und 2012 hätte Apple 74 Milliarden US-Dollar an Umsatz von den USA nach Irland verlagert. Nach eigenen Angaben verfügt Apple über Barreserven von 145 Milliarden US-Dollar. Davon liegen 102 Milliarden US-Dollar außerhalb der USA.
