(C) prashant_zi, 2008, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC 2.0)

In Deutschland hatten zuletzt Medienberichte über das Klonen von menschlichen Stammzellen in den USA Kritik ausgelöst. Diese kam von Wissenschaftlern, Kirchenvertretern und vom Ethikrat. Nikolaus Schneider, der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, verurteilte laut einem Bericht von "Welt" das Klonen menschlicher Embryonen zu Forschungszwecken scharf.
Die Menschenwürde verbietet derartige Praktiken. Dies würde selbst dann gelten, wenn man dadurch anderen Menschen helfen könnte. Die Vernichtung eines Embryos dürfe nicht "Voraussetzung für Gesundheit, Überlebensfähigkeit oder verbesserte Therapiechancen von anderem menschlichen Leben" werden, sagte er.
Ebenfalls drückte der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, Besorgnis über diese Meldung in den Medien aus. Seinen Worten zufolge seien die Forschungen mit bedenklichen Verfahren verbunden. Wie die benannte Zerstörung von Embryonen.
"Die Sorge wächst, auch unter den Wissenschaftlern selbst, dass hier Grenzen überschritten werden, was dem Menschen aus grundlegenden ethischen Gründen nicht erlaubt ist", erklärte er zur Thematik. Wolf-Michael Catenhusen, der stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, merkte zur Sache an, dass die künstliche Herstellung von menschlichen Embryonen für Forschungszwecke wie in den USA gefährlich sei.
Demnach bestehe im Ethikrat ein breiter Konsens darüber, dass Klonen zur Erzeugung von Nachwuchs nicht vertretbar ist. Jörg Hacker, Präsident der Nationalen Akademie der Wissenschaften, forderte in der Debatte ein weltweites Klon-Verbot. Gegenüber MDR Info sagte dieser, dass das sogenannte reproduktive Klonen, das in Deutschland verboten ist, auch weltweit geächtet werden sollte. Es verbiete sich vom ethischen Standpunkt her, geklonte menschliche Zellen zu vermehren und in die Gebärmutter einzupflanzen.
In US-Medien hatte man darüber ursprünglich berichtet, dass es Forschern im Bundesstaat Oregon erstmals gelungen sei, aus menschlichen Hautzellen durch Klon-Verfahren embryonale Stammzellen herzustellen. Mit diesem Prinzip wurde z.B. auch im Jahr 1996 das berühmte Klonschaf "Dolly" erschaffen. Im vorliegenden Fall aus Oregon geht es jedoch nicht um das Klonen von Menschen direkt, sondern um die Gewinnung von Stammzellen für eine therapeutische Nutzung. Die entsprechende Studie wurde in der Online-Ausgabe der Fachzeitschrift "Cell" vorgestellt.
