Spanien: Reform des Bildungssystems verabschiedet


(C) Contando Estrelas, 2010, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC 2.0)

Die spanische Regierung hatte nun die umstrittene Reform im Bildungssystem verabschiedet. Demnach müsse der Bereich Bildung "dringend umgestaltet werden", hieß es in einer Erklärung. Damit wolle man gegen die hohe Jugendarbeitslosigkeit im Land ankämpfen. Auch die Zahl der Schulabbrecher soll damit gesenkt werden.

Eine Sprecherin der Regierung sagte der Presse, dass diese Maßnahmen wichtig sind, auch für die wirtschaftlichen Fähigkeiten Spaniens. Gegen die Reform waren im Vorfeld tausende Spanier auf die Straße gegangen, auch wegen starker Kürzungen im Bildungssystem.

Mit der verabschiedeten Reform für das Bildungssystem soll nun ein neues "Bewertungssystem" eingeführt werden. Dieses sieht mehr Prüfungen als auch größere Klassen vor. Auch solle die Sprache "Spanisch" im Vergleich zu den regionalen Sprachen stärker gefördert werden.

Die Opposition und Gewerkschaften hatten die Pläne zuvor als "diskriminierend" kritisiert. Laut deren Auffassung würde das Gesetz das Prinzip der Bildungsgerechtigkeit in Spanien zerstören. Der spanische Bildungsminister Ignacio Wert sprach jedoch von den wichtigsten Reformen auf der Tagesordnung der Regierung.

Mittlerweile liegt die offizielle Jugendarbeitslosigkeit in Spanien bei rund 60 Prozent. Die Quote der Schulabbrecher lag zuletzt bei 25 Prozent, also etwa doppelt so hoch wie im EU-weiten Durchschnitt. In der Altersgruppe der 15- bis 29-Jährigen sind laut Regierung 23 Prozent weder in Ausbildung noch in einem Job.

Die Regierung führte ebenfalls an, dass die Investitionen im spanischen Bildungssystem im vergangenen Jahrzehnt verdoppelt wurden. Doch im gleichen Zeitraum wäre die Zahl der Jugendlichen ohne Schulabschluss weiter angestiegen. Die spanische Regierung hatte wegen der Schuldenkrise den Bildungsetat 2013 im Vergleich zum Vorjahr bereits um 14 Prozent gekürzt.

Das südeuropäische Land Spanien kämpft seit Jahren mit einer gravierenden Wirtschaftskrise. Vor dem Beschluss gab es in Spanien im gesamten Bildungsbereich Streiks. Seitens der Organisatoren sprach man von einer 70-prozentigen Beteiligung der Lehrer.

  
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