Medien: Telekom überprüft Verzicht auf Festnetz in Neubaugebieten


(C) halbtaub, 2009, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC-SA 2.0)

Einem Medienbericht zufolge will die Telekom künftig in kleinen oder auch eher abgelegenen Neubaugebieten "möglicherweise" keine Festnetz-Anschlüsse mehr anbieten. Es würde derzeit, laut diesen Informationen, wohl Überlegungen geben, in Neubaugebieten eine drahtlose, wirtschaftlich günstigere Lösung einzuführen.

Dies hätte ein Sprecher der Telekom gegenüber der Saarbrücker Zeitung bestätigt. Es liefen demnach Vorgespräche für einen Pilotversuch, der mindestens ein Jahr gehen soll. In manchen Gegenden sei die Verlegung von Kupferkabeln für einen Festnetz-Anschluss sehr teuer.

Demnach hätte man sich bei der Telekom die Frage gestellt: "Geht das nicht auch günstiger?". Den drahtlosen Telefonanschluss wolle man als sog. Universaldienstlösung testen. Mit dieser Lösung würde das alte Telefongerät weiterhin genutzt werden können. Ebenfalls sind die Nutzungsmöglichkeiten die gleichen wie bei einem Festnetz-Anschluss.

Als Voraussetzung gelte jedoch, bei der Einführung eines drahtlosen Anschlusses, dass sich die Qualität bei der Versorgung nicht verschlechtere. Auch die Kosten für die Kunden dürften nicht steigen. Laut dem deutschen Telekommunikationsgesetz ist die Telekom bundesweit zur "Mindestversorgung" verpflichtet.

Dazu gehören etwa auch die öffentlichen Telefonzellen und auch ein Anschluss für jeden Haushalt, zu einem "erschwinglichen Preis". Dies unabhängig davon, wo sich der Haushalt befindet. Eine solch neu angestrebte drahtlose Telefonverbindung sei "grundsätzlich möglich", heißt es.

Es sei gesetzlich nicht vorgeschrieben, wie die Telekom ihre Pflicht zur Universaldienst-Versorgung technisch erfüllen müsse. Nun wolle man in dem neuen Vorhaben zunächst Erfahrungen sammeln. Unter Absprache mit der Bundesnetzagentur und auch den kommunalen Spitzenverbänden soll ein Pilotversuch gestartet werden.

Dazu würden den aktuellen Informationen zufolge bereits erste Gespräche laufen. Die betroffenen Neubaugebiete sind in der Pilotphase aber auch parallel mit Festnetz ausgestattet, heißt es. Nähere Details, wie die drahtlose Technik aussehen wird, soll laut einem Sprecher der Telekom in der Pilotphase getestet werden.

Man wolle aber einen adäquaten Ersatz für die bisherigen Festnetz-Anschlüsse bieten. Als Vorteil führte man an, dass mit einer drahtlosen Versorgung höhere Bandbreiten möglich sein könnten. Wie es mit der höheren Strahlenbelastung aussieht, scheint derzeit noch nicht festzustehen.

Erst kürzlich machte die Telekom Schlagzeilen, dass man fürs schnelle Internet (Datenvolumen) über den Festnetzanschluss eine Datenvolumengrenze einführen wird. Diese Begrenzung soll für neue Verträge gelten, welche seit Anfang Mai 2013 abgeschlossen wurden/werden.

  
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