Griechenland: Geldgeber bleiben bei Forderungen hart


(C) Klearchos Kapoutsis, 2007, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY 2.0)

Das in der Krise steckende Griechenland wird nicht mit Samthandschuhen angefasst. Die internationalen Geldgeber bleiben in ihrer gefahrenen Linie hart. Das Land müsse die Privatisierungsziele in diesem Jahr einhalten, so geht es aus einem veröffentlichten endgültigen Bericht der Europäischen Union (EU) und des Internationalen Währungsfonds (IWF) hervor.

Griechenland müsse Staatseigentum im Gegenzug für Finanzhilfen im Wert von 2,6 Mrd. Euro verkaufen. In einem älteren Bericht war eigentlich von nur zwei Milliarden Euro die Rede. Die Privatisierung von staatlichem Besitz ist dabei eine der zentralen Zusagen Griechenlands an die Geldgeber.

Bis zum Jahr 2016 soll das Land auch ein Einsparvolumen von 2,1 Prozent des BIP zur Haushaltssanierung finden. Dieses entspricht derzeit etwa vier Mrd. Euro. In der vorläufigen Version der Sanierungsmaßnahmen war noch von 2,2 Prozent des BIP die Rede.

Der griechische Ministerpräsident Antonis Samaras hatte kürzlich bei einem Besuch in China für Investitionen in Griechenland geworben. Er machte hier deutlich, dass bislang viele Analysten gedacht hätten, dass Griechenland "verloren" ist. Doch man hätte seinen Worten zufolge "das Gegenteil bewiesen".

Heute würden viele nicht mehr mit einem Ausscheiden Griechenlands aus der Euro-Zone rechnen. Eher würde es eine "Erholung" der griechischen Wirtschaft geben, hieß es. Seitens des Schifffahrtskonzerns Cosco (China) hatte man bereits Gelder in den größten Hafen von Griechenland (Piräus) gesteckt. Der Hafen befindet sich zu 74 Prozent in staatlicher Hand.

Medienberichten zufolge hätte China auch Interesse am Flughafen von Athen. Dieser soll nach derzeitigen Informationen im kommenden Jahr zum Verkauf gestellt werden. Das Mittelmeerland steckt bereits im sechsten Jahr in der Rezession. Die Jugendarbeitslosigkeit in Griechenland liegt bei 70 Prozent.

Seitens des EU-Währungskommissars Olli Rehn hatte man den griechischen Premierminister Antonis Samaras zuletzt gelobt. "Herr Samaras hat viele überrascht mit seiner Fähigkeit, den Reformkurs zu halten und so das Vertrauen in Griechenland wieder herzustellen", sagte er der "Welt am Sonntag".

  
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