X-47B: Neue Kampfdrohne der USA besteht Träger-Test


(C) U.S. Navy Imagery, Timothy Walter, 2013, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY 2.0)

Laut Angaben der US-Navy hob die X-47B nun kürzlich erfolgreich vom Deck des nuklear angetriebenen Flugzeugträgers "George H.W. Bush" ab. Es sei der erste offizielle Start eines unbemannten Fluggeräts dieser Größe gewesen, hieß es. Dieser Start war demnach Teil einer größeren Versuchsreihe, womit die grundsätzliche Eignung von Drohnen an Bord von Flugzeugträgern erprobt werden soll.

Nach dem ersten Start des in militärischer Sprache bezeichneten "Unmanned Combat Air System demonstrator" (UCAS-D) wurden nach dem Start eine Reihe von Flugmanövern vollzogen. Danach sei die Drohne ohne Zwischenfälle auf der Naval Air Station Patuxent River in Maryland an der US-Ostküste gelandet.

US-Vizeadmiral David Buss gab zu verstehen, dass nun ein "Wendepunkt" in der Geschichte der Marinefliegerei erreicht sei. Das experimentelle Fluggerät verfügt über Stealth-Eigenschaften, was sie für gegnerisches Radar unsichtbar machen soll. Im Ernstfall könne die X-47B auch bis zu zwei Tonnen an Zuladung aufnehmen.

Matt Funk, Testingenieur beim UCAS-Programm der Navy sagte, dass dieser nun unternommene Flug beweisen würde, dass die X-47B dazu in der Lage ist, von einem Träger aus zu operieren. Die Steuerung könne während des Fluges von einer Kontrollstation an die nächste übergeben werden.

Das fertige Waffensystem soll dazu in der Lage sein, über weite Strecken autonom zu fliegen, also auch weitgehend ohne menschliche Steuerung. Demnach wolle man erreichen, dass ein einzelner Drohnenpilot gleichzeitig den Flug von mehreren Maschinen überwachen kann.

Sollte das Pentagon vom Hersteller der X-47B (Northrop Grumman) nach erfolgreichen Tests eine Großserie in Auftrag geben, würde wohl die Umrüstung großer Teile der US-Marine anstehen. Kürzlich hatte die US-Marine auch ihre erste Drohnen-Kampfeinheit in Dienst gestellt. Diese umfasst laut offiziellen Angaben zehn neuartige unbemannte Hubschrauber des Typs "Fire Scout MQ-8B". Weitere acht bemannte Helikopter sollen von 2014 an im Pazifik eingesetzt werden.

James Lewis vom Center for Strategic and International Studies (CSIS) gab mit Blick auf die zu hohen Kosten des F-35-Jets zu verstehen, dass dieser wohl der letzte bemannte Kampfjet sein könnte, den die Vereinigten-Staaten bauen. Die bemannten Kampfflugzeuge seien zu "teuer als auch komplex" und bei jedem Start von einem Flugzeugträger würde man Menschen Gefahren aussetzen. Drohnen zu Lande, zu Wasser und in der Luft würden die Kriegsführung der Zukunft sein, meint der US-Amerikaner.

Brien Alkire vom elitären US-Thinktank Rand Corporation verlautbarte zur Thematik, dass ein unbemanntes System dieser Art, mit großer Reichweite, eine noch vorhandene Lücke füllen würde, speziell was den Pazifikraum anbelangt, der immer mehr ins Blickfeld der USA fällt.

Der erste landbasierte Katapultstart der X-47B erfolgte am 29. November des vergangenen Jahres. Rollversuche auf der USS Harry S. Truman (CVN-75) fanden am 9. Dezember 2012 statt, gefolgt von der ersten Landung mit Fanganlage (arresting gear) auf einem an Land nachempfundenen Flugdeck am 4. Mai 2013. Der erste Katapultstart fand am 14. Mai 2013 von der USS George H. W. Bush (CVN-77) statt. Erste Trägerlandungen sind für Ende Mai 2013 vorgesehen.

  
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