(C) swiss-image.ch Photo by Moritz Hager, 2012, Bild: flickr (CC BY-SA 2.0)

Laut einem US-Ökonomen (Robert J. Shiller) von der Universität Yale hätten die derzeitigen Höchststände der Börsen, wie Dax und Dow Jones, nichts zu bedeuten. Es werde bei dem "Rekordjubel" die Inflation vergessen, um die der Anstieg der Kurse noch bereinigt werden müsse, gab er gegenüber der "Zeit" zu verstehen.
Würde man sie mit einrechnen, hätte, wer Anfang 2000 in den S&P 500 (die 500 der größten börsennotierten Unternehmen der USA) anlegte und dabei alle Dividenden reinvestierte, bis heute keinen Gewinn gemacht.
Ob Shiller neue mögliche Gefahren von Blasenbildungen sehe, sagte er, dass wieder viel Geld in Immobilien fließen würde. In den Vereinigten-Staaten drücke die Notenbank nicht nur die langfristigen Zinsen, sondern bewusst auch Hypothekenzinsen (durch Aufkäufe von Hypothekenpapieren).
Aus aktueller Sicht heraus könne sich Shiller vorstellen, dass die Rekordjagd möglicherweise noch zwei oder drei Jahre weitergeht. Doch dann würde es ein "Ereignis" geben, welches die Märkte zum Kippen bringen wird.
Dazu merkte er z.B. an, dass sich die Lage der Rezession in der Europäischen Union zuspitzen könnte und diese wieder in die USA "herüber spült". Auch könnte ein denkbarer Auslöser für eine neue Krise sein, wenn die Notenbanken das Ende ihrer großzügigen Geldpolitik andeuteten. Oder vielleicht auch etwas ganz anderes, "womit niemand rechnet".
Der US-amerikanische Ökonom und Professor für Wirtschaftswissenschaften an der elitären Yale University erlangte 1972 seinen Doktortitel am MIT (Massachusetts Institute of Technology) in Cambridge. Seit 1980 ist er Mitglied des National Bureau of Economic Research (NBER).
Die Fed unternimmt Programme zum Aufkauf von Staatsanleihen und Hypothekenpapieren in Höhe von 85 Milliarden US-Dollar im Monat. Damit sollen die Zinsen gedrückt werden. Dies wolle man solange tun, bis sich die Lage auf dem US-Arbeitsmarkt "substanziell gebessert hat" und die Arbeitslosenquote auf mindestens 6,5 Prozent gefallen ist.
