DE: Weiterhin hohe Zahl bei Behandlungsfehlern


(C) andyde, 2010, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC 2.0)

In Deutschland hätte sich in 2012 ein Drittel der vermuteten Behandlungsfehler bestätigt, welche vom Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK) begutachtet wurden. Im vergangenen Jahr hatte man rund 12.500 Gutachten zu möglichen Behandlungsfehlern erstellt. Die Vermutung bestätigte sich in 3930 Fällen (31,5 Prozent).

Bei der Wurzelbehandlung der Zähne hätte es die meisten Behandlungsfehler gegeben, heißt es in der MDK-Statistik. Danach folgten Operationen zum Einsatz von Knie- oder Hüftgelenkersätzen. Zu den Behandlungsfehlern würden laut dem Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK) sowohl ärztliche Fehler bei der Diagnose und Therapie als auch Fehler von nicht-ärztlichem Personal zählen.

Gegen Krankenhäuser in Deutschland richteten sich rund zwei Drittel (rund 8600 Fälle) der Vorwürfe. Von jenen wurden 30 Prozent bestätigt. Besonders betroffen waren demnach die Fachbereiche Orthopädie, Unfallchirurgie und Allgemeinchirurgie. Danach folgten die Zahnmedizin, die innere Medizin und die Gynäkologie. Etwa 3900 der Fälle betrafen niedergelassene Ärzte. Die MDK-Gutachter konnten hier 36 Prozent der Fälle bestätigen.

Astrid Zobel des MDK gab zu verstehen, dass man bei der Interpretation der Zahlen Vorsicht walten lassen müsse. Denn eine hohe Zahl an Vorwürfen ist nicht mit einer hohen Zahl an tatsächlichen Fehlern gleichzusetzen. Es sei "weder die Gesamtzahl der Behandlungen noch die Zahl aller Behandlungsfehler bekannt".

Stefan Gronemeyer (Vize-Geschäftsführer des Medizinischen Dienstes des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen) sagte zur Thematik, dass angesichts der anhaltend hohen Zahl an Behandlungsfehlern weiterhin eine Notwendigkeit bestehen würde, geeignete "Maßnahmen" einzuleiten. "Die nahezu unveränderte Zahl der Vorwürfe und bestätigten Behandlungsfehler zeigt, dass nach wie vor Handlungsbedarf besteht", hieß es.

Im September vergangenen Jahres hatte der Medizinische Dienst der Krankenversicherung (MDK) bereits deutlich gemacht, dass sich jeder dritte Vorwurf eines Behandlungsfehlers als richtig erweise. Im Vorjahr 2011 hatte der MDK mehr als 12.500 Vorwürfe begutachtet und dabei in jedem dritten Fall (32,1 Prozent) einen Behandlungsfehler bestätigt.

  
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