Horror-Show: US-Arzt wegen Mordes durch illegale Abtreibungen schuldig gesprochen


(C) Monsieur Gordon, (symbolisch, kein Bezug) 2007, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY 2.0)

In den USA ist nun ein Arzt für schuldig befunden worden, wegen des Mordes an drei Neugeborenen. Dem heute 72-jährigen Kermit Gosnell droht laut Staatsanwaltschaft die Todesstrafe. Der Richter Jeffrey Minehart (Philadelphia) setzte für den kommenden Dienstag einen Termin an, bei dem man über das Strafmaß befinden wird.

Die Geschworenen seien der Überzeugung gewesen, dass der Beklagte drei lebend geborene Babys mit einer Schere tötete. In einem vierten Todesfall wurde er freigesprochen. Einen weiteren Schuldspruch fällte die eingesetzte Jury wegen des Todes einer Schwangeren. An dieser hätte der Arzt ebenfalls eine Abtreibung vorgenommen.

Diese soll eine Herzattacke erlitten haben, nachdem sie eine Überdosis bei einer stattgefundenen Anästhesie (Zustand der Empfindungslosigkeit zum Zweck einer operativen oder diagnostischen Maßnahme) erhalten hatte. Laut der anklagenden Seite durch die Staatsanwaltschaft hätte der Mediziner Gosnell in seiner Praxis Abtreibungen im letzten Drittel der Schwangerschaft vorgenommen.

Die Föten seien brutal getötet worden. Jene Neugeborenen, welche lebend auf die Welt kamen, hätte man mit einer Schere ins Rückenmark gestochen, um diese so zu töten. Der angeklagte Gosnell wies diese Darstellung jedoch zurück und gab zu verstehen, dass die Babys bereits bei der Geburt tot gewesen waren. Dies nachdem er ein "bestimmtes Medikament" zur Abtreibung angewandt hätte.

In einem Bericht der Jury hieß es, dass die vorgefundenen Zustände in der Praxis von Gosnell, der im Jahr 2011 verhaftet wurde, "abstoßend und schmutzig" waren. Es hätte nach Urin gerochen, Blutflecken waren auf dem Boden und auch auf Laken. Im Keller hätte man in einem Gefrierschrank Überreste von Föten gefunden.

Im Januar 2011 waren in der Sache der Arzt Gosnell, seine Frau und acht Mitarbeiter festgenommen worden. Damals hieß es, dass jene sich wegen des Mordes an einer Schwangeren und sieben ungeborenen Babys verantworten müssten. In einem Fall war ein abgetriebener Fötus mit etwa sechs Pfund so groß gewesen, dass der Arzt gescherzt haben soll: "Das hätte mich ja an die Bushaltestelle begleiten können".

Keiner der angestellten Personen hätte eine medizinische Ausbildung gehabt. Der Mediziner Gosnell selbst hatte 31 Jahre lang in der Klinik praktiziert. Besonders hob man im Bericht der Anklage hervor, dass Gosnell den künstlich herbeigeführten Frühgeburten mit einer Schere das Genick (Rückenmark) durchtrennte.

In der Horror-Show von Gosnell und Co. wurden nach Vermutungen der Staatsanwaltschaft "hunderte solcher Taten" begangen, doch nur wenige davon könnten im Prozess behandelt werden. Die Justiz selbst bezeichnete Gosnells Klinik als "House of Horrors".

  
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