Chip fürs Gehirn: Forscher wollen Erinnerungen zurückholen


(C) Sin Amigos, 2013, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY 2.0)

Mit einem neu entwickelten Chip solle das Erinnerungsvermögen von Menschen verbessert werden, verlautbarten kürzlich US-amerikanische Forscher der University of Southern California, der Wake Forest University und anderer Universitäten.

Offiziell wolle man mit dem angestrebten Chip-Implantat das Erinnerungsvermögen von Menschen verbessern, bei denen es Schäden in den dafür zuständigen Regionen des Gehirns gibt. Man hätte seit einem Jahrzehnt den Hippocampus erforscht. Dieser ist im Gehirn für die langfristige Speicherung von Informationen zuständig.

Die Forscher wollen nun herausgefunden haben, wie Erinnerungen im Gehirn entstehen. Dadurch sei möglich, ein entsprechendes Implantat zu entwickeln. Geholfen werden soll damit Menschen, die etwa durch einen Schlaganfall oder andere Dinge in bestimmten Bereichen des Gehirns Schaden genommen haben.

Ebenfalls könnte der Chip bei allgemeinen Erinnerungsproblemen oder der Alzheimer-Erkrankung "Abhilfe" schaffen, heißt es. In einem Bericht von CNN gab man zur Sache zu verstehen, dass die teilnehmenden Forscher bereits Tests an Gehirnen von Affen und Ratten unternommen hätten.

Die bislang gesammelten Erkenntnisse dazu würden demnach belegen, dass die "natürlichen elektrischen Signale der Neuronen" im Gehirn auch mit einem Chip aus Silizium nachgeahmt werden können. Auf dieser anfänglichen Grundlage soll nun in den kommenden Jahren ein Chip für das menschliche Gehirn auf den Weg gebracht werden. In den folgenden zwei Jahren wolle man erste Tests des Konzepts bei "Freiwilligen" (Menschen) beginnen.

Vor geraumer Zeit hatte u.a. der bekannte Technologiekonzern IBM nach eigenen Angaben erstmals einen lernfähigen Computerchip entwickelt. Dieser würde sich an der Funktionsweise des menschlichen Gehirns orientieren. Er könne nicht nur aus seinen Erfahrungen selbstständig lernen, sondern ebenfalls selbst Hypothesen entwickeln und eigene Schlüsse ziehen. Jene "kognitiven Computer" könnten den Menschen in Zukunft weiter voranbringen, hieß es.

Sie würden nicht wie ein normaler Computer programmierbar sein, sondern könnten sich selbst weiterentwickeln. Das längerfristige Ziel von IBM sei es, einen Komplex von zehn Milliarden "Neuronen" zu schaffen mit 100.000 Milliarden Synapsen in einem Raum von weniger als zwei Litern bei einem Verbrauch von weniger als einem Kilowatt Strom. In weiteren Schritten wolle man möglichst nah an das menschliche Gehirn rankommen, welches hundert Milliarden Neuronen zählt.

Anfang April berichteten wir, dass der US-Präsident Barack Hussein Obama ein Großprojekt vorantreiben wolle, zur Kartierung des menschlichen Gehirns. Das Projekt läuft unter dem Titel: "Hirnforschung mit Hilfe fortgeschrittener innovativer Neurotechnologien" - BRAIN. (mehr hier)

Seitens der DARPA (Defense Advanced Research Projects Agency) hatte man kürzlich weitere Erfolgsschritte hin zur Entwicklung einer elektronischen Kopie eines menschlichen Gehirns vermeldet. Das National Defense Magazine berichtete, dass bereits seit Jahrzehnten die Entwicklung von Maschinen, die wie Menschen denken sollen, das Ziel der involvierten Wissenschaftler sei. (mehr hier)

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